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ESC-Pleite: Raab übernimmt Verantwortung – aber reicht das?

Stefan Raab zieht Konsequenzen aus dem enttäuschenden 15. Platz für Deutschland beim ESC. Trotz ambitionierter Pläne und umfassender Reform des Vorentscheids blieb der große Erfolg aus. Raab spricht von Verantwortung – doch bleibt er eine Erklärung schuldig, warum das Projekt scheiterte.

Deutschland landet beim Eurovision Song Contest auf Platz 15 – ein ernüchterndes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass Entertainer Stefan Raab mit großem Ehrgeiz und hoher medialer Aufmerksamkeit die Verantwortung für den Vorentscheid übernommen hatte.

Raab, einst ESC-Erfolgsbringer, hatte sein TV-Comeback zum Startpunkt einer Art "deutscher ESC-Renaissance" erklärt. Er versprach eine Rückkehr zu Qualität, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Umso enttäuschender wirkt das jetzige Abschneiden von Abor & Tynna. Zwar übernimmt Raab formal die Verantwortung, doch bleibt er inhaltlich vage: Keine Analyse, keine Ursachenforschung – stattdessen allgemeine Verweise auf starke Konkurrenz und Künstler, die trotz Misserfolg Karriere machten.

Verantwortung zu übernehmen ist richtig – aber nicht genug. Wer den Wettbewerb zur „Chefsache“ erklärt, muss sich auch an der Zielverfehlung messen lassen. Raabs Strategie war offenbar nicht durchdacht genug, sein Gespür für ESC-taugliche Beiträge möglicherweise verblasst. Die Reaktion wirkt wie Schadensbegrenzung, nicht wie der Auftakt einer ehrlichen Aufarbeitung. Ohne echte Analyse und konkrete Konsequenzen bleibt das Bekenntnis zur Verantwortung ein PR-Signal – aber kein Neuanfang.

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP