Werder Bremen steht vor der Verpflichtung von Horst Steffen als neuen Cheftrainer. Der 56-Jährige soll laut übereinstimmenden Medienberichten bereits seine Zusage gegeben haben, um beim Bundesligisten das Erbe von Ole Werner anzutreten. Die letzte Hürde: Elversberg, wo Steffen noch bis 2026 unter Vertrag steht, muss einer Ablöse zustimmen.
Steffen hatte sich mit seinem spektakulären Aufstiegslauf in Elversberg einen Namen gemacht. Innerhalb von zwei Jahren führte er den Klub von der Regionalliga in die 2. Bundesliga und verpasste den Durchmarsch ins Oberhaus nur denkbar knapp in der Relegation gegen den 1. FC Heidenheim – das bittere Aus kam erst in der Nachspielzeit.
Der gebürtige Krefelder, der schon beim 1. FC Köln gehandelt wurde, gilt als innovativer Trainer, der insbesondere junge Spieler weiterentwickeln kann – ein Profil, das ideal zu Werders strategischer Ausrichtung passt. Seit 2018 ist Steffen in Elversberg tätig und hat den Verein mit ruhiger Hand in professionelle Strukturen überführt.
Der bisherige Bremer Trainer Ole Werner war nach dem Klassenerhalt überraschend freigestellt worden, nachdem er angekündigt hatte, seinen Vertrag nicht über 2026 hinaus verlängern zu wollen. Werder wollte ein klares Signal und entschloss sich zur sofortigen Trennung – jetzt soll der Umbruch mit Steffen beginnen.
OZD
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OZD-Kommentar
Mit Horst Steffen würde Werder Bremen nicht nur einen erfolgreichen
Aufsteiger verpflichten, sondern einen Fußballlehrer mit Tiefgang. In
Elversberg hat er nicht bloß Spiele gewonnen, sondern ein Konzept
installiert, das moderne Trainingsarbeit, Spielerentwicklung und
taktische Variabilität vereint.
Dass so ein Trainer – noch dazu mit langfristigem Vertrag – plötzlich an die Weser wechseln könnte, zeigt: Werder meint es ernst mit dem Neuanfang. Nach dem zögerlichen Ende von Ole Werner braucht es nun genau das – klare Entscheidungen, mutige Wege und frische Ideen. Steffen steht für genau das.
Doch Vorsicht: Ein Klub wie Werder ist kein Dorfklub, die Erwartungshaltung ist groß, die Geduld oft klein. Die Frage wird sein, ob Steffen nicht nur Spieler entwickeln, sondern auch eine ganze Bundesliga-Mannschaft auf Kurs halten kann. Die Antwort wird nicht in Medienberichten gegeben – sondern in den ersten zehn Spielen der neuen Saison.
OZD-Analyse
1. Werder vor dem Umbruch
a) Die Trennung von Ole Werner kam nicht abrupt – aber konsequent.
– Bremen wollte Planungssicherheit über 2026 hinaus, Werner war dazu nicht bereit.
– Die sofortige Freistellung unterstreicht die Entschlossenheit des Vereins.
2. Horst Steffen: Der leise Architekt
a) Steffen steht für Kontinuität, Entwicklung und Systemtreue.
– Seine Erfolge mit Elversberg sind kein Zufallsprodukt, sondern Ergebnis langfristiger Aufbauarbeit.
b) Auch bei knappen Ressourcen setzt Steffen auf Mut – und hat ein gutes Händchen für junge Spieler.
3. Herausforderungen in Bremen
a) Der Schritt von Elversberg zu Werder ist kein Sprung – es ist ein Hochseilakt.
– Der Erwartungsdruck in Bremen ist deutlich höher, auch die Öffentlichkeit ist ungleich intensiver.
b) Sollte der Deal finalisiert werden, muss Steffen schnell liefern – auch in der Kaderplanung.
Wer ist Horst Steffen?
Horst Steffen,
geboren 1969 in Krefeld, ist ein deutscher Fußballtrainer und ehemaliger
Profi. Als Spieler war er unter anderem für Borussia Mönchengladbach
und den MSV Duisburg aktiv. Nach Stationen im Jugendbereich von Schalke
04 und als Trainer von Uerdingen und Preußen Münster übernahm Steffen
2018 die SV Elversberg. Dort baute er eine konkurrenzfähige Mannschaft
auf, führte den Klub aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga und
verpasste nur knapp den Durchmarsch. Er gilt als taktisch versierter
Coach mit Fokus auf Nachwuchsentwicklung und Teamgeist.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP
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