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Evakuierung in Sumy: Ukraine erwartet russische Großoffensive

Kiew lässt elf weitere Dörfer räumen – aus Angst vor einer russischen Offensive in der Region Sumy. Währenddessen sollen Friedensgespräche in Istanbul wieder aufgenommen werden. Doch das Misstrauen ist groß, die Front bleibt in Bewegung.

Die Lage im Nordosten der Ukraine spitzt sich weiter zu: Angesichts massiver Truppenbewegungen Russlands hat die ukrainische Regierung die Evakuierung elf weiterer Dörfer in der Grenzregion Sumy angeordnet. Die Bedrohung durch Artillerie- und Luftangriffe sei zu groß, so die örtliche Verwaltung. Insgesamt wurden bereits über 210 Ortschaften in der Region geräumt – eine stille Flucht vor einer befürchteten Großoffensive.

Präsident Selenskyj spricht von über 50.000 russischen Soldaten, die an der Grenze stationiert seien. Laut ukrainischen Angaben haben russische Truppen bereits mehrere Dörfer eingenommen – eine Pufferzone soll offenbar geschaffen werden, um künftige ukrainische Angriffe auf russisches Territorium zu verhindern.

Während sich die Frontlinien verschieben, laufen parallel diplomatische Vorbereitungen. Ein zweites Treffen zwischen Vertretern Russlands und der Ukraine in Istanbul ist für Montag geplant. Doch Kiew wartet weiterhin auf klare Bedingungen aus Moskau. Selenskyj wirft Russland vor, ein angekündigtes Friedens-Memorandum bewusst zurückzuhalten – eine Hinhaltetaktik?

Russland hingegen signalisiert Gesprächsbereitschaft, fordert aber im Gegenzug drastische Zugeständnisse: ein Stopp westlicher Waffenlieferungen und das Ende der ukrainischen Mobilmachung. Das ist für Kiew kaum akzeptabel – Moskaus Forderungen wirken eher wie ein Ultimatum.

Unterdessen gehen die Luftangriffe weiter. In Saporischschja starben bei einem russischen Bombenangriff mindestens sechs Menschen, darunter ein neunjähriges Mädchen. Der Krieg bleibt brutal und zermürbend – und selbst diplomatische Impulse scheinen kaum in der Lage, den Eskalationskurs zu bremsen.

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP