Ein Tor, ein Titel, ein Trümmerfeld.
So könnte man den Abend in der Münchner Allianz Arena zusammenfassen. Paris Saint-Germain(PSG) feiert ein 5:0-Fußballfest – und seine Fans zerstören ausgerechnet das, worauf gefeiert wurde: das Spielfeld selbst.
Ja, Euphorie ist verständlich. Wer jemals erlebt hat, wie nach Jahrzehnten des Wartens endlich ein Henkelpott gehoben wird, weiß, dass Emotionen überschäumen können. Aber was in München geschah, war kein spontaner Freudentaumel, sondern ein gefährlicher Kontrollverlust.
Die Szene zeigt zwei Seiten der Fußball-Leidenschaft.
Auf der einen: echte Freude, Zusammenhalt, sportliche Ekstase. Auf der anderen: Verantwortungslosigkeit, Sachbeschädigung und eine völlige Missachtung dessen, was da eigentlich gefeiert wird – ein Sport, nicht ein Stadionraub.
PSG reagierte schnell – und versöhnlich.
Man mahnte zur "Feier mit Respekt und Freundlichkeit". Richtig so. Doch die Frage bleibt: Reicht ein Social-Media-Post, wenn die nächste internationale Begegnung im selben Stadion schon in wenigen Tagen stattfindet? DFB gegen Portugal am Mittwoch, ein mögliches Finale gegen Frankreich – doch der Rasen sieht aus, als müsste er erst selbst ins Trainingslager.
Die Sicherheitskräfte verdienen ein Lob.
Sie verhinderten Schlimmeres, blieben ruhig, ließen die Szene nicht eskalieren. Aber dass sie überhaupt eingreifen mussten, ist kein gutes Zeichen. Es zeigt: Fanfreude ist ein schmaler Grat – zwischen Gänsehautmoment und Gefahrenlage.
Fazit:
Wer den Fußball liebt, schützt seine Bühne. Wer seinen Verein wirklich ehrt, tritt nicht das Tor ein, durch das der Sieg kam. Ein Platzsturm mag emotional sein – aber ein kaputter Rasen macht ihn am Ende nur peinlich. Paris hat den Titel geholt. Jetzt bleibt zu hoffen, dass München für den nächsten Titelkampf bereit ist – auf festem Boden.
OZD
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Bild: SID