Der Vorstoß von Frankreich, Griechenland und Dänemark, den Zugang zu sozialen Netzwerken wie TikTok und Instagram für Kinder unter 15 Jahren zu beschränken, setzt ein wichtiges Zeichen: Der Schutz junger Menschen im digitalen Raum muss entschlossen vorangetrieben werden.
Zwar gibt es bereits Altersbeschränkungen – meist ab 13 Jahren –, doch sie bleiben in der Praxis weitgehend wirkungslos. Die Anmeldung erfolgt oft ohne echte Kontrolle. Dass Kinder bereits im Grundschulalter auf Plattformen aktiv sind, ist längst Realität – mit teils gravierenden Folgen. Mobbing, Suchtverhalten, unkontrollierte Konfrontation mit Gewalt oder sexualisierten Inhalten sind nur einige Risiken.
Die Forderung nach einer wirksamen Altersverifikation ist daher berechtigt. Entscheidend wird sein, dass diese technisch umsetzbar ist – und zugleich den Datenschutz junger Nutzerinnen und Nutzer wahrt. Der geplante digitale Identitätsnachweis bietet hier einen vielversprechenden Ansatz: Er könnte das Alter zuverlässig prüfen, ohne unnötig persönliche Daten preiszugeben.
Positiv ist auch, dass nicht nur nationale Lösungen angestrebt werden, sondern ein EU-weiter Rahmen. Denn gerade im digitalen Raum machen nationale Grenzen wenig Unterschied. Einheitliche Regeln erhöhen die Wirksamkeit – und auch den Druck auf Plattformbetreiber, ihrer Verantwortung gerecht zu werden.
Der Schutz der Jüngsten im Internet darf kein Randthema mehr sein. Die Initiative der EU-Staaten zeigt: Kinderschutz und digitale Innovation müssen keine Gegensätze sein – wenn klare Regeln, technische Lösungen und politischer Wille zusammenkommen.
OZD
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