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Trump gegen Musk: Der Machtkampf der Giganten eskaliert

Ein Präsident droht – ein Milliardär widerspricht: Amerikas Demokratie als Bühne persönlicher Fehden

Was nach einem Drehbuch für eine dystopische Polit-Serie klingt, ist in den USA derzeit Realität: Donald Trump, Präsident der Vereinigten Staaten, droht dem reichsten Mann der Welt mit „sehr ernsthaften Konsequenzen“. Grund: Elon Musk, vormals großzügiger Wahlkampfspender und Sonderberater Trumps, lehnt nun offen das von Trump durchgedrückte Steuergesetz ab. Damit ist ein Bruch besiegelt, der nicht nur politisch, sondern symbolisch Sprengkraft besitzt.

Trump reagiert wie gewohnt: mit Beleidigungen und Einschüchterung. Musk sei „respektlos“ und habe „den Verstand verloren“. Doch was genau bedeutet das, wenn ein Präsident einem Unternehmer, der Millionen Arbeitsplätze und Plattformen kontrolliert, „Konsequenzen“ androht? Es ist ein sprachlicher Angriff auf die Trennung zwischen Regierungsmacht und wirtschaftlicher Freiheit – ein Alarmzeichen.

Der Preis des Widerspruchs

Musk, der mit Tesla, SpaceX und X (ehemals Twitter) riesige Einflusszonen bedient, hat sich lange auf Trumps Seite geschlagen – auch aus eigennützigen Gründen. Doch nun, da er selbst auf Distanz geht, zeigt sich: Trumps Loyalität basiert allein auf Unterwerfung. Kritik, selbst aus den eigenen Reihen, duldet er nicht. Und das Gesetz, um das es geht – der euphemistisch betitelte „Big Beautiful Bill“ – ist ein Geschenk an Superreiche, bezahlt durch Kürzungen bei Medicaid, also auf dem Rücken der Schwächsten.

Musk ist kein sozialer Robin Hood, doch seine Kritik ist nicht grundlos. Ein Gesetz, das Billionen Defizit produziert, um Steuergeschenke an Vermögende zu verlängern, ist ökonomisch riskant und gesellschaftlich brandgefährlich. Trump will es dennoch durch den Senat peitschen – koste es, was es wolle.

Kommentar:
Was wir hier erleben, ist mehr als ein Streit unter Alphamännern. Es ist ein toxischer Machtkampf, der zeigt, wie zerbrechlich demokratische Prozesse werden, wenn persönliche Interessen, Eitelkeiten und autoritäre Impulse das Handeln dominieren. Trump agiert wie ein CEO, der Abweichler feuert. Doch er ist Präsident – und sollte das Land, nicht seine Rachsucht regieren.

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP