Die Nations League endet für die DFB-Auswahl enttäuschend: Beim 0:2 (0:1) gegen eine stark veränderte französische Mannschaft bleibt das Team von Julian Nagelsmann trotz vieler Chancen ohne Treffer – und ohne Podiumsplatz. Die erneut verpasste Belohnung für eine ordentliche Leistung lässt erste Zweifel an der langfristigen Entwicklung aufkommen.
Trotz sichtbarer Fortschritte im Spielaufbau und Pressingverhalten offenbarte die Nationalmannschaft ein altbekanntes Defizit: mangelnde Chancenverwertung. Früh hatten Woltemade, Füllkrug und Wirtz große Gelegenheiten, doch statt einer Führung traf am Ende Mbappé – eiskalt und gnadenlos effektiv kurz vor der Pause. Auch nach der Halbzeit blieb Deutschland bemüht, doch ohne das nötige Glück – Undavs vermeintlicher Ausgleich wurde nach VAR-Eingriff aberkannt.
Frankreich, mit acht Änderungen gegenüber dem Halbfinale, präsentierte sich abgeklärt. Das Team von Didier Deschamps nutzte wenige Chancen konsequent, während Deutschland sich in zu vielen Momenten um den Lohn brachte. Besonders bitter: Auch die Umstellung von Dreier- auf Viererkette brachte nicht den gewünschten Effekt.
Nagelsmann muss nach dem Turnier unangenehme Fragen beantworten. Zwei Niederlagen in Folge, keine Medaille beim Heimturnier – statt Rückenwind für die WM-Qualifikation nun eher Gegenwind. Positiv bleibt, dass sich junge Spieler wie Woltemade und Bischof zeigen durften. Doch insgesamt bleibt der Eindruck: Die Richtung stimmt, das Ergebnis (noch) nicht.
Im September warten Pflichtspiele – und dann zählt nur das Ergebnis. Die Schönspielerei muss in Effizienz münden, wenn der Weg zur WM 2026 nicht früh zum Stolperpfad werden soll.
OZD
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