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Einigung zu Gibraltar – Ein historischer Brexit-Schlussstein

Fünf Jahre nach dem Brexit haben EU und Großbritannien einen Durchbruch im Streit um Gibraltar erzielt. Die neue Vereinbarung soll nicht nur Grenzkontrollen abschaffen, sondern auch politische Spannungen abbauen.

Die britische Exklave Gibraltar war eines der letzten großen offenen Themen im Zuge des Brexits. Die Landzunge an der Südspitze Spaniens sorgt seit Jahrhunderten für diplomatische Spannungen. Während sie de facto britisch ist, erhebt Spanien bis heute Anspruch auf das Gebiet. Im Brexit-Abkommen wurde der Gibraltar-Status lediglich vorläufig geregelt – nun liegt eine umfassendere Lösung vor.

Inhalt der Vereinbarung:
Künftig sollen laut britischem Außenminister David Lammy keine Kontrollen des Personen- und Warenverkehrs zwischen Gibraltar und Spanien mehr nötig sein. Die physischen Grenzbarrieren werden entfernt, was die Integration Gibraltars in den Schengen-Raum de facto verstärkt. Gleichzeitig bleiben die Prinzipien des EU-Binnenmarkts und der Zollunion gewahrt.

Politische Bedeutung:
EU-Kommissar Maros Sefcovic sprach von einem „historischen Meilenstein“, und das nicht ohne Grund: Die Einigung steht sinnbildlich für die Bereitschaft zur pragmatischen Kooperation – auch nach einem politisch und wirtschaftlich schwierigen Brexit-Prozess. Die betonten „engen und konstruktiven Beziehungen“ zwischen Gibraltar und Spanien könnten zum Modell für andere Konfliktzonen werden.

Beurteilung:
Diese Vereinbarung markiert das Ende eines heiklen Kapitels der Brexit-Folgen und ist ein positives Signal für alle Seiten: wirtschaftlich für Gibraltar, politisch für die EU und diplomatisch für Spanien und Großbritannien. Die nötige Ratifizierung wird wohl nur noch Formsache sein – zu groß sind die Vorteile eines offenen und stabilen Grenzregimes in einer geopolitisch sensiblen Region.

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP