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Zurück in der Steppe – Przewalski-Pferde wieder wild

In der kasachischen Altyn-Dala-Steppe leben erstmals wieder Przewalski-Pferde in Freiheit – darunter vier Tiere aus dem Tierpark Berlin. Ein internationales Projekt zeigt, wie moderner Artenschutz konkret gelingt.

Eine Rückkehr nach Jahrhunderten:
Die Przewalski-Pferde galten in freier Wildbahn als ausgestorben. Nur durch die Haltung in Zoos konnten sie überleben. Nun sind erstmals wieder Tiere im historischen Verbreitungsgebiet ausgewildert worden – in der kasachischen Altyn-Dala-Steppe. Das ist nicht nur symbolisch, sondern ökologisch bedeutsam.

Teamwork über Grenzen hinweg:
Vier Tiere stammen aus dem Berliner Tierpark, drei aus dem Zoo Prag – gemeinsam bilden sie die erste Herde, die sich nun eigenständig in der Steppe bewegt. Die Auswilderung ist Teil eines internationalen Erhaltungszuchtprogramms, bei dem Institutionen in ganz Europa mitwirken.

Modellprojekt für modernen Artenschutz:
Zoodirektor Andreas Knieriem beschreibt das Projekt treffend als „Auszeichnung“ für die zoologische Arbeit: Aus Tierhaltung wird aktiver Artenschutz – konkret, nachweislich wirksam, vor Ort. Der Berliner Zoo demonstriert damit, wie Zoologische Gärten über ihre Ausstellung hinaus zur Rettung bedrohter Arten beitragen können.

Perfekte Lebensbedingungen:
Die Altyn-Dala-Steppe bietet alles, was Przewalski-Pferde brauchen: Weite Graslandschaften, Halbwüsten, Feuchtgebiete – und Platz. Hier können sie ihren natürlichen Lebensrhythmus wiederfinden und eine Rolle im Ökosystem übernehmen, etwa bei der Regulierung der Vegetation.

Mehr als Symbolik – echte Biodiversität:
Die Wiederansiedlung soll nicht bei sieben Tieren bleiben. Mit weiteren Pferden aus europäischen Zuchtinstitutionen soll eine tragfähige Wildpopulation entstehen. Die Przewalski-Pferde leisten als große Pflanzenfresser einen wichtigen Beitrag zur Stabilität des Ökosystems.

Ein Hoffnungssignal für die Artenvielfalt:
Gerade in Zeiten massiven Artensterbens ist dieser Schritt ein Signal: Es gibt Erfolgsgeschichten im Artenschutz. Sie brauchen langfristige Planung, internationale Kooperation und den Mut zur Umsetzung – all das zeigt dieses Projekt beispielhaft.

Fazit:
Von Berlin in die kasachische Steppe: Die Przewalski-Pferde haben einen langen Weg hinter sich – und hoffentlich eine Zukunft vor sich. Der moderne Artenschutz kann Erfolg haben, wenn Engagement, Wissenschaft und globale Zusammenarbeit zusammentreffen.

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP