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Israel bombardiert Teheran – Der Nahe Osten am Rande eines Flächenbrandes

Israel bombardiert Ziele im Iran, darunter das Verteidigungsministerium. Der Iran antwortet mit neuen Raketenangriffen. Der Nahostkonflikt droht außer Kontrolle zu geraten – die Welt blickt besorgt auf Teheran und Jerusalem.

Die dritte Nacht in Folge kommt es zu gegenseitigen Angriffen zwischen Israel und dem Iran. Am Sonntag bombardierte die israelische Armee nach eigenen Angaben das iranische Verteidigungsministerium sowie Einrichtungen, die mit dem umstrittenen Atomprogramm in Verbindung stehen. Auch zwei Öldepots in der Nähe von Teheran wurden getroffen. Zeitgleich feuerte der Iran erneut Raketen auf Israel ab. In Städten wie Tel Aviv und Jerusalem ertönten Luftalarme, Explosionen erschütterten dicht besiedelte Regionen. Zahlreiche Tote und Verletzte sind die Folge – auf beiden Seiten.

US-Präsident Donald Trump und internationale Diplomaten rufen zur Deeskalation auf. Doch sowohl Teheran als auch Jerusalem kündigen eine Fortsetzung ihrer Angriffe an. Die diplomatischen Gespräche über ein neues Atomabkommen mit dem Iran wurden vorerst abgebrochen.

Was sich derzeit zwischen Israel und dem Iran abspielt, ist nicht nur ein gefährlicher Schlagabtausch zweier verfeindeter Staaten – es ist die offene Konfrontation zweier regionaler Schwergewichte mit globalem Zündstoff. Der Tod von Spitzenmilitärs, Angriffswellen auf Regierungseinrichtungen und gezielte Luftschläge auf mutmaßliche Atomanlagen markieren eine neue Qualität der Gewalt. Die Vorstellung, dass dieser Konflikt „kontrollierbar“ bleibt, wird mit jeder Rakete absurder. Beide Seiten sprechen die Sprache der Eskalation – ein gefährliches Spiel, bei dem die Zivilbevölkerung den höchsten Preis zahlt.

Ausblick
Die internationale Gemeinschaft steht an einem kritischen Punkt: Sollte sich dieser Konflikt weiter verschärfen, droht der Nahe Osten erneut in einen großflächigen Krieg zu stürzen – mit unvorhersehbaren geopolitischen Folgen. Der Abbruch der Atomverhandlungen wirft den diplomatischen Fortschritt um Jahre zurück. Israel hat mit seinem Angriff offenkundig einen Präzedenzfall geschaffen, der andere Regionalmächte alarmieren dürfte. Und auch der Iran scheint bereit, einen hohen Preis für sein atompolitisches Selbstverständnis zu zahlen.

Wenn westliche Staaten – allen voran die USA – eine weitere Eskalation verhindern wollen, müssen sie jetzt handeln: durch Vermittlung, durch Druck auf beide Seiten, aber auch durch eine klare Linie gegen militärischen Alleingang. Ein Flächenbrand im Nahen Osten wäre nicht nur eine humanitäre Katastrophe, sondern eine Bedrohung der weltpolitischen Stabilität.

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP