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Iran greift jetzt auch Moscheen an – 19 Verletzte

Ein iranischer Raketenangriff hat die israelische Hafenstadt Haifa erschüttert. 19 Menschen wurden verletzt, darunter Gläubige in einer Moschee. Israels Regierung spricht von einem gezielten Angriff auf Zivilisten – und erhebt schwere Vorwürfe gegen Teheran.

Ein iranischer Raketenangriff hat in der Nacht zum Samstag die israelische Hafenstadt Haifa getroffen und mindestens 19 Menschen verletzt. Wie das Rambam-Krankenhaus bekannt gab, befindet sich einer der Verletzten in Lebensgefahr. Offenbar schlug mindestens ein Geschoss nahe dem Hafen ungehindert ein, obwohl Israels Luftabwehr große Teile des Angriffs abfangen konnte. Auf Bildern der Nachrichtenagentur AFP sind Schäden an Gebäuden, zerborstene Fensterscheiben und Trümmer zu sehen.

Besonders brisant: Nach Angaben von Präsident Isaac Herzog wurde die Al-Dscharina-Moschee im Norden Haifas direkt getroffen. Dabei seien sowohl Geistliche als auch betende Gläubige verletzt worden. Herzog nannte den Angriff „abscheulich“. Israels Außenminister Gideon Saar sprach in einem Onlinebeitrag von „gezielten Angriffen auf muslimische, christliche und jüdische Zivilisten“ – und erklärte: „Das sind Kriegsverbrechen.“

Nach Angaben eines Militärsprechers seien etwa 20 Raketen in Richtung Israel abgeschossen worden. Wenige Minuten nach dem Luftalarm konnte die Bevölkerung aus den Schutzräumen zurückkehren. Der Rettungsdienst Magen David Adom berichtete zunächst von zwei Verletzten, darunter ein 16-Jähriger, der mit lebensbedrohlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht wurde.

Der Angriff reiht sich ein in eine Serie wechselseitiger Gewaltakte zwischen Israel und dem Iran. Nach dem beispiellosen israelischen Großangriff auf iranische Atomanlagen und militärische Ziele vor einer Woche feuert Teheran seither regelmäßig Raketen und Drohnen auf israelisches Territorium. Das erklärte Ziel Israels bleibt die vollständige Zerstörung des iranischen Atomprogramms – Teheran reagiert mit massiven Gegenangriffen.

OZD

OZD-Kommentar
Der Raketenschlag auf Haifa markiert eine neue Eskalationsstufe im Israel-Iran-Krieg – und legt schonungslos offen, dass in diesem Krieg längst keine Rücksicht mehr auf zivilgesellschaftliche oder religiöse Schutzräume genommen wird. Der Angriff auf eine Moschee, bei dem betende Gläubige verletzt wurden, ist mehr als ein Kollateralschaden: Er ist eine Provokation mit Sprengkraft – auch für die muslimische Welt. Israels Regierung spricht von einem Kriegsverbrechen, und sie liegt damit nicht falsch. Der Iran hat mit diesem Schlag eine Linie überschritten, die selbst in kriegerischen Auseinandersetzungen selten verletzt wird. Wenn Gotteshäuser zu legitimen Zielen werden, stehen weitere Eskalationen unmittelbar bevor. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis aus regionalem Krieg ein Flächenbrand wird – es sei denn, die Diplomatie findet einen Weg zurück in die Realität.

OZD-Erklärungen 

Was ist das Rambam-Krankenhaus?
Das Rambam Health Care Campus ist eines der größten Krankenhäuser in Nordisrael, gelegen in der Hafenstadt Haifa. Die Einrichtung ist bekannt für ihre Notfall- und Trauma-Abteilungen sowie für ihre hochmoderne Infrastruktur. In Kriegszeiten spielt das Krankenhaus eine zentrale Rolle in der Versorgung von Verletzten aus dem ganzen Norden des Landes.

Was ist der Magen David Adom?
Magen David Adom (MDA) ist Israels nationaler Rettungsdienst und Teil der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Die Organisation ist für Notfalleinsätze, Blutspendedienste und Katastrophenhilfe zuständig. In Krisenzeiten arbeitet MDA eng mit dem Militär und den Krankenhäusern zusammen.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.


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