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Dortmund antwortet mit Wucht: Brandt und Schlotterbeck zeigen Reaktion

Nach dem bitteren Pokal-Aus sendet Borussia Dortmund ein starkes Lebenszeichen: Gegen Hoffenheim gewinnt der BVB 2:0 und baut seine beeindruckende Heimserie weiter aus.

Borussia Dortmund hat den Pokalfrust eindrucksvoll abgeschüttelt und seine Bundesliga-Heimserie weiter ausgebaut. Nur wenige Tage nach dem schmerzhaften Achtelfinal-Aus gelang dem Team von Trainer Niko Kovac ein 2:0 (1:0) gegen die TSG Hoffenheim – ein Sieg, der ebenso nötig wie verdient war. Julian Brandt (43.) und Nico Schlotterbeck (60.) sorgten für den achten Heimsieg im zehnten Spiel ohne Niederlage und festigten Rang drei.

Kovac reagierte auf die Pokalenttäuschung mit deutlichen Veränderungen: Fünf neue Spieler standen in der Startelf, darunter Serhou Guirassy, der trotz seiner Champions-League-Tore in der Bundesliga seit Mitte September kaum getroffen hat. Bei Hoffenheim vertraute Christian Ilzer hingegen exakt der Elf, die Augsburg zuletzt 3:0 besiegt hatte.

Die Partie begann zerfahren, geprägt von Fehlabspielen und Nervosität. Erst Guirassys Chance in Minute 21 sorgte für Aufregung – und für Proteste. Der Stürmer kam nach Coutos Flanke frei zum Abschluss, ging aber bedrängt zu Boden. Schiedsrichter Florian Badstübner ließ weiterspielen. Kurz darauf scheiterte Brandt an Oliver Baumann.

Erst kurz vor der Pause gelang Dortmund ein spielerisch sauberer Angriff – und der führte sofort zum Erfolg. Couto brachte den Ball scharf vors Tor, Brandt drückte ihn über die Linie. Ein Treffer, der die zuvor müde Partie wachküsste. Nach der Halbzeit wirkte der BVB entschlossener: Felix Nmecha flankte quer, Schlotterbeck grätschte den Ball wuchtig zum 2:0 ins Netz.

Guirassy verpasste spät noch den dritten Treffer, traf aber nur die Latte (90.). Hoffenheim blieb über die gesamte Spieldauer harmlos und verlor erstmals seit April wieder ein Ligaspiel auswärts. Dortmund dagegen darf weiter vom sicheren Königsklassen-Ticket träumen, ehe es am Mittwoch gegen Bodö/Glimt ernst wird.

OZD

OZD-Kommentar: „Reaktion ja – Dominanz nein“

Der Sieg war dringend nötig – doch er täuscht nicht darüber hinweg, dass der BVB noch weit von echter Spitzenform entfernt ist. Dortmund zeigte Charakter, arbeitete sich ins Spiel und reagierte auf die Pokalschmach. Aber die Spielanlage bleibt fragil. Zu oft fehlt Klarheit, Tempo, Entschlossenheit. Gegen Hoffenheim reichte es, weil die Gäste erschreckend passiv agierten.

Für die Champions League mag das genügen. Für höhere Ansprüche nicht. Kovac weiß das. Sein Team muss mehr liefern als Kampf und einzelne lichter Momente. Der Sieg beruhigt – aber er löst nicht die Probleme. Jetzt zählt die echte Weiterentwicklung, nicht nur das Ergebnis.



Mini-Infobox

BVB seit zehn Bundesliga-Heimspielen ungeschlagen

Brandt und Schlotterbeck treffen für Dortmund

Guirassy seit Mitte September nur ein Bundesliga-Tor

Hoffenheim verliert erstmals auswärts seit April

Dortmund festigt Platz drei

OZD-Analyse

1. Dortmunds Stärken an diesem Abend
– a) Geduld trotz schwacher Anfangsphase –
– b) Effektivität bei den wenigen klaren Angriffen –
– c) Defensive Stabilität gegen harmlose TSG –

2. Hoffenheims Probleme
– a) Fehlende Durchschlagskraft –
– b) Kaum gewonnene Zweikämpfe im letzten Drittel –
– c) Keine Reaktion nach Rückschlägen –

3. Bedeutung des Sieges für den BVB
– a) Psychologisch wertvoll nach dem Pokal-Aus –
– b) Heimserie als Rückhalt im Champions-League-Kampf –
– c) Kovac unter Erfolgsdruck – Sieg schafft kurzfristig Ruhe –



Erklärungen

Wer ist Niko Kovac?
Niko Kovac ist seit Sommer Cheftrainer von Borussia Dortmund. Der frühere Bayern- und Frankfurt-Trainer steht für disziplinorientierten, athletischen Fußball und soll den BVB stabilisieren sowie zurück in die Spitze führen.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.

Was ist die TSG Hoffenheim?
Die TSG Hoffenheim ist ein Bundesligaklub aus dem Kraichgau und bekannt für ihre datengetriebene Nachwuchsarbeit. Der Verein etablierte sich in den vergangenen Jahren regelmäßig in der oberen Tabellenhälfte.

OZD-Extras

Extra: Dortmunds längste Heimserien der Vereinsgeschichte
Der aktuelle Lauf reiht sich ein in frühere Phasen der Unschlagbarkeit – darunter die legendäre Klopp-Serie von 2011 bis 2012. Eine historische Stärke, die dem Verein immer wieder Halt gibt.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.