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Hertha taumelt in Fürth – zwei Führungen verspielt, Aufstieg wackelt

Aufholjagd mit Dämpfer: Hertha schenkt den Sieg leichtfertig her

Die große Aufholjagd von Hertha BSC bekommt einen schmerzhaften Knick. Beim abstiegsbedrohten SpVgg Greuther Fürth verspielten die Berliner gleich zwei Führungen und mussten sich nach einem turbulenten Abend mit einem 3:3 begnügen. Statt den Druck im Aufstiegsrennen zu erhöhen und zumindest vorübergehend mit Darmstadt 98 auf dem Relegationsrang gleichzuziehen, ließ die Alte Dame wertvolle Punkte liegen.

Kapitän Fabian Reese brachte Hertha nach 33 Minuten in Führung, nachdem ein zuvor erzielter Treffer wegen Abseits aberkannt worden war. Nur drei Minuten später erhöhte Luca Schuler, weil Fürths Defensive kollektiv schlief. Doch die scheinbare Kontrolle währte nicht lange. Branimir Hrgota verkürzte kurz vor der Pause beinahe aus dem Nichts und hielt die Franken im Spiel.

Nach dem Seitenwechsel setzte sich das Muster fort. Felix Klaus ließ zunächst eine Großchance liegen, traf dann aber in der 58. Minute nach Vorarbeit von Hrgota zum erneuten Ausgleich. Hertha reagierte prompt, erneut war es Schuler, der aus kurzer Distanz zur dritten Berliner Führung einschob. Doch auch dieses Mal fehlte die nötige Stabilität. Joker Dennis Srbeny nutzte in der 81. Minute die Berliner Unordnung und bestrafte die Nachlässigkeiten eiskalt.

Fürth bestätigte damit erneut seine Moral unter dem neuen Trainer Heiko Vogel, der bereits im Frankenderby gegen Nürnberg ein Comeback seiner Mannschaft erlebt hatte. Hertha hingegen bleibt trotz ordentlicher Offensivleistung defensiv anfällig und inkonsequent – ein gefährlicher Makel im engen Aufstiegsrennen. OZD 


OZD-Kommentar – Zwei Führungen, kein Sieg: Herthas größtes Problem bleibt der Kopf

Drei Tore auswärts sollten für einen Aufstiegsaspiranten eigentlich reichen – doch Hertha BSC beweist erneut, warum der Weg nach oben so steinig bleibt. Die Mannschaft wirkt offensiv verbessert, kämpferisch engagiert, doch mental brüchig. Nach jeder Führung schlichen sich Unsicherheit, Passivität und fehlende Ordnung ein. Wer zweimal führt und trotzdem nicht gewinnt, hat kein Qualitäts-, sondern ein Führungsproblem. Solange Hertha es nicht schafft, Spiele mit Ruhe und Konsequenz zu kontrollieren, bleibt der Traum vom Aufstieg ein fragiles Konstrukt. Die Konkurrenz schläft nicht – und verzeiht solche Nachlässigkeiten am Saisonende nicht.




Mini-Infobox

– Hertha BSC verspielt in Fürth zwei Führungen
– Luca Schuler trifft doppelt
– Fürth gleicht dreimal aus
– Berlin verpasst Relegationsrang
– Defensive bleibt Herthas Schwachstelle


OZD-Analyse

Defensives Ungleichgewicht
– a) Drei Gegentore trotz klarer Führungen zeigen strukturelle Probleme
– b) Abstimmungsfehler nach Ballverlusten bleiben konstant
– c) Fehlende Ruhe in entscheidenden Phasen

Offensive mit Lichtblicken
– a) Reese und Schuler sorgen für Durchschlagskraft
– b) Chancenverwertung deutlich verbessert
– c) Angriff allein reicht im Aufstiegsrennen nicht

Mentale Fragezeichen
– a) Führungen werden nicht verwaltet
– b) Rückschläge führen sofort zu Unsicherheit
– c) Aufstiegskampf erfordert größere Abgeklärtheit



Wer ist Stefan Leitl?
Stefan Leitl ist Cheftrainer von Hertha BSC und übernahm den Hauptstadtklub mit dem Ziel, ihn zurück in die Bundesliga zu führen. Der frühere Fürther Erfolgscoach steht für strukturierten Fußball, kämpft in Berlin jedoch noch mit der defensiven Stabilität seiner Mannschaft.

Was ist die SpVgg Greuther Fürth?
Die SpVgg Greuther Fürth ist ein traditionsreicher fränkischer Fußballverein und aktuell in der 2. Bundesliga aktiv. In dieser Saison kämpft der Klub gegen den Abstieg und setzt unter dem neuen Trainer Heiko Vogel auf Moral und Comeback-Qualitäten.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.

OZD-Extras
Hertha BSC hat in dieser Saison bereits mehrfach Führungen verspielt – ein Muster, das sich gefährlich zu verfestigen droht.