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Einladung der Ruhrfestspiele Recklinghausen

Schauspiel-Uraufführungen bei den Ruhrfestspielen: werkgruppe2, KULA Compagnie, Manuel Neukirchner.

Liebe Interessenten*innen der Ruhrfestspiele Recklinghausen,

„kurz nach dem Beginn der Proben für ‚DIBBUK – zwischen (zwei) Welten‘ wird an ein und demselben Wochenende eine Schauspielerin im Iran aus Teheran nach Mashhad evakuiert, weil mit israelischen Angriffen gerechnet wird. Und eine Kollegin aus Haifa kann vermutlich nicht rechtzeitig zu den Proben nach Berlin kommen, da der israelische Luftraum gesperrt wurde, weil Angriffe aus dem Iran bevorstehen. Trotzdem versuchen die Schauspieler*innen aus sieben Ländern das in diesen Tagen kaum Vorstellbare. Miteinander sprechen, miteinander ins zu Spiel kommen und hoffentlich zu bleiben, während der Krieg wütet.“ (Khitam Hussein, Yotam Gotal, Robert Schuster – KULA Compagnie) Die Uraufführung von „DIBBUK“, gemeinsam im Austausch bleiben, die Position des anderen auszuhalten, ist für uns zentral. Daher möchten wir Sie zu den Aufführungen der KULA Compagnie in der Regie von Robert Schuster im Theater Marl am 17. (UA) und 18. Mai nochmals herzlich einladen.

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werkgruppe2 hat in einer gründlichen Phase der Recherchearbeit für „Hier spricht die Polizei“ Stimmen von Polizist*innen gesammelt. Die gesellschaftliche Wahrnehmung der Institution Polizei, die wie keine andere das staatliche Gewaltmonopol verkörpert, steht im Zentrum der Uraufführung. Polizeigewalt ist ein immer wieder umstrittenes Feld, das nicht zuletzt bei Einsätzen wie der Räumung des besetzten Dorfes Lützerath, massiv diskutiert wurde. Die Fälle von Polizeibeamt*innen, die in rechte Netzwerke verstrickt sind, haben in der jüngeren Vergangenheit für ein umstrittenes Bild in den Medien gesorgt. Trotzdem genießen Polizeibeamt*innen in weiten Teilen der Gesellschaft ein hohes Vertrauen. Der entstandene Text der Produktion setzt sich aus den Interviews und O-Tönen zusammen, gespielt und in Szene gesetzt von Ensemblemitgliedern des Schauspiel Hannover. Die Vorstellungen in Recklinghausen sind am 16. (UA), 17. und 18. Mai.

In Kooperation mit dem Deutschen Fußballmuseum zeigen wir zudem am 14. Mai die Uraufführung des dokumentarischen Theaterstücks „Die Nacht von Sevilla. Fußballdrama in fünf Akten“ von Manuel Neukirchner mit Peter Lohmeyer und Toni Schumacher als multimediale Leseinszenierung im Ruhrfestspielhaus. Das Halbfinale zwischen Deutschland und Frankreich am 8. Juli 1982 ist eines der denkwürdigsten Spiele in der Geschichte der Fußballweltmeisterschaft und drohte die deutsch-französische Freundschaft außer Kraft zu setzen. Das dokumentarische Theaterstück von Manuel Neukirchner hebt die historische Distanz des damaligen Geschehens auf und vermittelt den Eindruck, man stünde an jenem Abend selbst auf dem Rasen im Estadio Ramón Sánchez Pizjuán.

Als weitere Festspielhöhepunkte stehen in den nächsten Tagen Thomas Bernhards „Der Theatermacher“ mit Stefanie Reinsperger in der Titelrolle (Berliner Ensemble, Regie: Oliver Reese; 11., 12. Mai) auf dem Spielplan, sowie „The Storyville Mosquito“ von Kid Koala (Kooperation mit dem Figurentheaterfestival FIDENA Bochum) – ein wunderbares Gesamtkunstwerk aus Puppentheater, Musik und Live-Film (10.-12. Mai) – und die Tanzproduktionen „Dancing Grandmothers“ der südkoreanischen Tanzkoryphäe Eun-Me Ahn (16., 17. Mai) und – als Deutschlandpremiere – „Mass Effect“, choreografiert von Andreas Constantinou (20.-22. Mai).

Ruhrfestspiele Recklinghausen

Foto: Ruhrfestspiele Recklinghausen

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