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Kundgebung unter dem Motto "Wasser. Wald. Gerechtigkeit"

Mehr als tausend Teilnehmer bei Protesten gegen Tesla in Brandenburg

Im brandenburgischen Grünheide haben am Samstag mindestens tausend Menschen gegen den Ausbau des Tesla-Werks demonstriert. Wie die Polizei mitteilte, setzte sich der Protestzug am Nachmittag vom Bahnhof im Gemeindeteil Fangschleuse aus in Bewegung. Die Veranstalter der Kundgebung unter dem Motto "Wasser. Wald. Gerechtigkeit" sprachen von 2000 Teilnehmern. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl des Protestzugs auf mehr als 1000 Demonstrierende. Eine Polizeisprecherin sagte nach Ende der Versammlung, diese sei "weitgehend störungsfrei" verlaufen. 

Wie ein AFP-Videoreporter berichtete, gab es zu Beginn der Veranstaltung kurzzeitig kleinere Rangeleien zwischen einzelnen Demonstranten und der Polizei. Nach einigen Minuten sei die Demonstration aber dann friedlich verlaufen.

Bei dem Protest sei vereinzelt Pyrotechnik gezündet worden, erklärte die Polizei. Es sei dadurch aber niemand zu Schaden gekommen. 

Abseits der angemeldeten Versammlung habe es einen weiteren Aufzug von etwa 500 Menschen gegeben, der von Einsatzkräften in Richtung der Demonstration begleitet worden sei, erklärte die Polizei weiter. "Im Rahmen dieses Aufzugs kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen einzelnen Versammlungsteilnehmern und der Polizei", fuhr sie fort. "Dabei kam es zur Anwendung von Zwangsmaßnahmen in Form von einfacher körperlicher Gewalt durch eingesetzte Kräfte."

Nach Polizeiangaben wurde am Samstag bis zum Abend ein Mensch in Gewahrsam genommen. Außerdem hätten die Beamten vier Strafanzeigen unter anderem wegen Verstoß gegen das Versammlungsgesetz aufgenommen, hieß es. 

Am Freitag hatten mehrere Teilnehmer versucht, auf das Betriebsgelände des US-Elektroautobauers vorzudringen. Die Polizei verhinderte dies. Bereits am Mittwoch hatte ein sogenanntes Aktionswochenende gegen Tesla begonnen. Die Polizei schrieb am Samstagnachmittag im Onlinedienst X, sie hoffe "auf einen friedlichen Verlauf". 

Die Aktivistinnen und Aktivisten kritisieren die geplante Erweiterung des Werks in Grünheide und werfen dem US-Unternehmen vor, Umwelt und Wasserversorgung der Region zu gefährden. Bereits seit Ende Februar demonstrieren Umweltschützer im Wald in der Nähe des Werks gegen die Erweiterung und eine damit einhergehende Rodung. Im Februar hatte sich die Mehrheit der Einwohner der Gemeinde Grünheide in einer Bürgerbefragung gegen die Erweiterung ausgesprochen.

oer/kbh


© Agence France-Presse