Westfalen-Lippe - (lwl) - 
 "Unter den Bedingungen war das ein guter Start. Wir haben uns auf die 
Besucher gefreut, und diese offensichtlich auf uns ", so 
LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. Um die 
Besucherinnen vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus zu schützen, 
hätten alle Häuser Hygiene- und Sicherheitskonzepte entwickelt und 
Verhaltensregeln für Museumsmitarbeiter und -besucher definiert. 
"Dabei sorgen Mundschutzpflicht, Abstandsregeln, Besucherdosierung und 
geänderte Wegführungen in den Museen dafür, dass der Museumsbesuch in 
Zeiten von Corona zu einer etwas anderen, aber schönen Erfahrung wird", 
so die Kulturdezernentin. Die Sicherheit der Besucherinnen stehe immer 
im Vordergrund, auch wenn die Zahl der Besucher in den kommenden Wochen 
langsam steigen werde.
Eindrücke aus den LWL-Museen:
LWL-Freilichtmuseum Detmold
Das LWL-Freilichtmuseum Detmold hat eine erfolgreiche erste Woche hinter
 sich. Innerhalb der ersten sechs Tage nach Wiedereröffnung fanden über 
3.900 Besucher den Weg nach Detmold, davon am Wochenende über 1.000 
Gäste pro Tag. Die Stimmung sei sehr gut gewesen, so Mitarbeiter des 
Museums. Die Besucherinnen seien freundlich, verständnisvoll und hätten 
sich im Vorfeld bereits über die Schutzmaßnahmen informiert, so dass es 
wenig Erklärungsbedarf gegeben habe. 
Viele der Jahreskartenbesitzer (LWL-Museumscard) seien positiv 
überrascht, dass ihre Karten verlängert werden. Auch die Rückmeldungen 
auf den Social-Media-Kanälen des Museums spiegelten diesen Eindruck 
wider. 

LWL-Freilichtmuseum Hagen
Die Besuchszahlen im LWL-Freilichtmuseum Hagen sind nach und nach 
gestiegen, von 61 und 94 an den ersten beiden Tagen, über 124 am 
Donnerstag, auf jeweils 274 und 278 am Samstag und Sonntag. Insgesamt 
verliefen die Tage reibungslos, und die insgesamt 1.000 Besucher hätten 
Verständnis für die ungewohnte Situation gehabt, so der Museumsleiter.
LWL- Museum für Kunst und Kultur in Münster
Den LWL-Slogan ("Schön, dass Sie wieder da sind") haben nach Angaben des
 Kassenpersonals viele Besucherinnen mit "Wie schön, dass Sie wieder 
geöffnet sind" beantwortet. Auf die Hygienevorschriften, Maskenpflicht 
und Abstandsregeln reagierten die Besucher mit Verständnis und hielten 
sie ein. Insgesamt kamen in der ersten Woche 258 Besucher, das sind rund
 70 Prozent weniger als in normalen Zeiten. Am Samstag wurde die neue 
Sonderausstellung "Norbert Tadeusz" mit einem Live-Stream im Internet 
eröffnet. 
LWL-Museum für Naturkunde in Münster
Das LWL-Museum für Naturkunde wurde in den ersten sechs Tagen nach der 
Wiedereröffnung von 430 Besuchern aufgesucht, die Mehrzahl davon 
Familien mit Kindern. Die Rückmeldung der Besucherinnen sei insgesamt 
sehr positiv gewesen, so das Fazit. Ein junges Paar betonte zum 
Beispiel, dass sie es gar nicht schlimm fänden, wenn einige Attraktionen
 nicht zur Verfügung stünden, da man so mal wieder in Ruhe mehr lesen 
könne. 
Die Mundschutzpflicht, so fiel es dem Wachpersonal auf, sei mittlerweile
 schon selbstverständlich, auch bei den Kindern. Jedoch führe die 
Mundbedeckung wohl auch dazu, dass viele Besucher das Museum schneller 
wieder verlassen als gewöhnlich. 
Stiftung Kloster Dalheim in Lichtenau (Kreis Paderborn)
Rund 200 Besucher konnte die Stiftung Kloster Dalheim in Woche eins nach
 der Corona-bedingten Schließung im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur 
begrüßen. Mit der Wiedereröffnung begann auch die Präsentation der 
großen Bilderwelt "Michelangeloâ" Der andere Blick". "Zu einer Zeit, da
 viele Kulturangebote verschoben werden müssen, sind wir froh über unser
 Angebot eines einzigartigen Kunstgenusses", sagt Museumsdirektor Dr. 
Ingo Grabowsky. Am Sonntag sorgte die Schau zeitweise für Warteschlangen
 im Dalheimer Kreuzgang - unter Einhaltung der Abstandsregel. Der 
Klosterladen verbuchte überdurchschnittliche Pro-Kopf-Umsätze. 
LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop (Kreis Recklinghausen)
Im Schiffshebewerk Henrichenburg entwickelt sich die Besucherzahl 
allmählich nach oben, von 33 Besuchern am Dienstag bis hin zu 164 am 
Samstag (insgesamt 525 Besucher in der ersten Woche). Nach Auskunft der 
Museumsmitarbeiterinnen war die Situation auf dem großen Freigelände 
entspannt. Der Wasserspielplatz werde gut angenommen, die Gäste seien 
fast alle sehr verständnisvoll. Eine Besucherin schrieb auf Facebook: 
"Vielen Dank, wir waren heute da und waren begeistert. Wirklich sehr 
lobenswert, wie Sie die ganzen Auflagen gelöst haben."
LWL-Industriemuseum Textilwerk Bocholt (Kreis Borken)
Pünktlich zur Eröffnung standen am ersten Morgen zwei Besucher vor der 
Tür, aber die Besucherzahlen sind noch niedrig: sie liegen täglich 
zwischen 10 und 20 Personen (insgesamt 42), was den Mitarbeiterinnen die
 Möglichkeit gibt, in der Praxis den neuen Umgang zu erproben. 
LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim (Kreis Minden-Lübbecke)
Am Samstag und Sonntag waren 31 bzw. 38 Gäste in der Glashütte Gernheim.
 Die Zahlen steigen langsam, aber stetig (insgesamt 100 Besucher). Die 
gläserne Gartendekoration verkauft sich gut - und zur Wiedereröffnung 
haben die Glasmacher ein monströses Virus kreiert, das als neues Exponat
 in die Sammlung eingeht. 

LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund
Die Besucherzahlen in der Zeche Zollern steigen langsam, von 31 
Besucherinnen am Eröffnungstag auf 78 Gäste am Samstag (insgesamt 270). 
Das Interesse bei den Besuchern ist groß, abzulesen am Austausch - auf 
Distanz - mit dem Museumspersonal. 
LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall in Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis)
Auf Zeche Nachtigall ist das Leben wieder in Gang gekommen - leider noch
 nicht im Bergwerk unter Tage, aber auch da arbeiten die Mitarbeiter an 
einem Führungskonzept für Kleingruppen, das - falls genehmigt - Hygiene-
 und Sicherheitsstandards garantiert. Der Betrieb der Feldbahn wurde mit
 den Gästen erfolgreich erprobt, so dass regelmäßige Fahrten bald in 
Aussicht sind. Zwischen 9 und 30 Besucherinnen täglich nutzten das 
erweiterte Freizeit-Angebot im Museum (insgesamt über 100 Besucher).
LWL-Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum
Während das Museumspersonal der Zeche Hannover am Eröffnungs-Dienstag 
vergeblich auf Besucher wartete, wagten sich am folgenden Tag 66 Gäste 
auf das Gelände (insgesamt rund 200 Besucherinnen). Das Angebot wurde 
nach Angaben des Museumspersonals sehr positiv, aber auch zögerlich 
angenommen. So haben sich etliche Besucher vor allem im Außengelände 
aufgehalten. 
LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis)
56 Besucher machten sich bereits am Dienstag auf den Weg in die 
Henrichshütte Hattingen. Das schöne Wetter am Samstag lockte 78 Gäste 
an. Insgesamt verzeichnete das Museum seit Wiedereröffnung 249 
Besucherinnen. Diese Zahl liegt nach Angaben des Museumsleiters deutlich
 unter der sonst üblichen Besucherzahl, was aber aufgrund der Schließung
 der Schaubetriebe und der Gastronomie sowie der Absage von Führungen 
und Veranstaltungen nicht anders zu erwarten sei. Facebook-Kommentar 
eines Besuchers: "Der Besuch war wieder klasse. Ein toller Ort für die 
Corona Zeit. Ein großes Außengelände, Einbahnstraßen und gut 
durchlüftete Räume."
LWL-Industriemuseum Ziegelei Lage (Kreis Lippe)
Die Ziegelei Lage haben in den ersten sechs Tagen nach der 
Wiedereröffnung insgesamt 130 Museumsgänger besucht. Die Bienenvölker 
des Museums nutzten die neue Freiheit am Donnerstag gleich zur Flucht: 
20.000 Bienen fanden sich in einer Linde wieder, wo sie der Imker wieder
 einfing. 
An diesem Mittwoch (13.5.) wird der Ringofen erstmalig wieder angezündet
 - eine Attraktion, zu der das Museum viele Besucherinnen erwartet: In 
drei Schichten werden im Vorführbetrieb bis zum Sonntag 15.000 Ziegel 
gebrannt. Für den sicheren Besuch des Ringofenbrandes wurde ein eigenes 
Hygiene- und Sicherheitskonzept entwickelt.  
LWL-Römermuseum in Haltern (Kreis Recklinghausen)
Berücksichtigt man die erlaubten Besucherzahlen von 40 Personen 
gleichzeitig, war das LWL-Römermuseum am Wochenende gut besucht. Am 
Samstag waren insgesamt 98 Besucherinnen vor Ort, am Sonntag 63 
(insgesamt 243 Besucher in sechs Tagen). Besonders gefragt waren die 
"Römer Checker": Da zurzeit keine Führungen stattfinden können, stehen 
sie den Besucherinnen in der Ausstellung und auf dem Außengelände Rede 
und Antwort. Sie wissen ganz genau, was in Haltern vor 2.000 Jahren 
geschah, und möchten dies vermitteln - mit Mundschutz samt aufgedrucktem
 Römermotiv. 

LWL-Archäologiemuseum in Herne
Die meisten Besucherinnen besuchten das LWL-Archäologiemuseum, um die 
aktuelle Sonderausstellung "Pest!" (verlängert bis zum 15. November) zu 
sehen, die seit der Corona-Pandemie an Aktualität gewonnen hat. 300 
Personen besuchten die Pest-Ausstellung in der ersten Woche, 157 kamen 
in die Dauerausstellung (insgesamt 457 Besucher). Die Besucherinnen 
waren nach Angaben des Museumspersonals sehr verständnisvoll und hielten
 die Hygieneregeln problemlos ein.
 "Das ist ja nun ein besonders interessantes Thema geworden", so ein 
Besucher zur Pest-Ausstellung. Eine weitere Besucherin hatte erst jetzt 
von der Ausstellung erfahren und kam gezielt in Zusammenhang mit Corona.
 Denn das LWL-Archäologiemuseum bietet neben einer Info-Wand zur 
Corona-Pandemie Online-Führungen durch die Sonderausstellung an. Hier 
hebt Kurator Dr. Stefan Leenen auch Parallelen zur aktuellen Lage 
hervor. 
Auch die Hörstationen (im Museum geschlossen) und der "Rundgang zu den 
unscheinbaren Exponaten" stehen digital zur Verfügung - und werden 
genutzt (434 Zugriffe auf den Download-Bereich im Internet). Außerdem 
stehen an den Wochenenden Museumspädagoginnen für Auskünfte in der 
Dauer- und Sonderausstellung bereit. 
Droste-Museum auf Burg Hülshoff
Das Droste-Museum hat derzeit noch eingeschränkte Öffnungszeiten von 
Donnerstag bis Sonntag, 12 bis 17 Uhr. An diesen vier Tagen kamen rund 
50 Gäste. Die Parkanlage der westfälischen Wasserburg sowie das 
To-Go-Angebot der Gastronomie im Außenbereich wurden nach Angaben des 
Personals gut angenommen. Insgesamt merke man, dass die Menschen sehr 
vorsichtig seien und sich an die neuen Hygienevorschriften hielten.
Titelbild: Für die Maskenpflicht und die Sicherheitsregeln haben die Besucher im LWL-Museum für Kunst und Kultur großes Verständnis.
Foto: LWL/Hanna Neander
 
            