Die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamts sind alarmierend: 116.900 stationäre Hautkrebsbehandlungen im Jahr 2023 – ein Anstieg um 87,5 Prozent im Vergleich zu 2003. Diese Entwicklung ist nicht nur eine medizinische Herausforderung, sondern auch ein gesellschaftliches Warnsignal. Besonders der helle Hautkrebs, dessen Fälle sich seit 2003 mehr als verdoppelt haben, verdeutlicht die Dringlichkeit, mit der Schutzmaßnahmen gegen UV-Strahlung kommuniziert und umgesetzt werden müssen.
Der Anstieg kann verschiedene Ursachen haben: eine alternde Bevölkerung, intensivere Sonnenexposition durch verändertes Freizeitverhalten, aber auch bessere Diagnostik. Dennoch bleibt das Ergebnis bedenklich – insbesondere, wenn man bedenkt, dass Hautkrebs inzwischen 8,1 Prozent aller stationären Krebsbehandlungen ausmacht und die Zahl der Todesfälle um über 60 Prozent gestiegen ist.
Besonders kritisch: Männer sind häufiger betroffen als Frauen, was auf geschlechtsspezifische Unterschiede im Vorsorgeverhalten hinweist. Und obwohl ältere Menschen zahlenmäßig dominieren, ist das Sterberisiko in jungen Altersgruppen proportional höher – ein oft unterschätzter Fakt.
Die Politik ist nun gefordert: Aufklärungskampagnen, verpflichtende UV-Schutzmaßnahmen in Schulen und Kitas sowie die Förderung regelmäßiger Hautscreenings müssen intensiviert werden. Hautkrebs ist in vielen Fällen vermeidbar – wenn früh genug sensibilisiert wird.
OZD
Alle Angaben ohne Gewähr.
Bild: AFP