Frankreich zieht die Tabakschraube an. Ab Sonntag ist das Rauchen in Parks, an Stränden und zahlreichen weiteren öffentlichen Orten verboten. Das entsprechende Gesetz wurde am Samstag im Amtsblatt der Regierung veröffentlicht und tritt umgehend in Kraft. Ziel ist der verstärkte Schutz der Bevölkerung – insbesondere von Kindern – vor den Gefahren des Rauchens und Passivrauchens.
Das Verbot gilt künftig nicht nur in Grünanlagen und an Meeresküsten, sondern auch an Bushaltestellen, in öffentlichen Gärten, an Schwimmbädern und in der Nähe von Schulen. Wer dagegen verstößt, muss mit einer Geldstrafe von 135 Euro rechnen. Erlaubt bleibt das Rauchen hingegen auf den Außenterrassen von Restaurants und Cafés – und E-Zigaretten sind von der Regelung bislang nicht betroffen.
Die französische Regierung begründet die Maßnahme mit alarmierenden Zahlen: Jedes Jahr sterben in Frankreich nach offiziellen Angaben etwa 75.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Die gesamtgesellschaftlichen Kosten belaufen sich laut Experten auf rund 156 Milliarden Euro jährlich. Auch Passivrauchen ist gefährlich – bis zu 5000 Todesfälle pro Jahr gehen auf das Einatmen von Fremdrauch zurück.
Gesundheitsorganisationen begrüßen die Maßnahme als wichtigen Schritt, um Nichtraucher besser zu schützen und Rauchen als gesellschaftliches Normalverhalten zurückzudrängen. Kinder und Jugendliche sollen durch die Maßnahme vor dem Einstieg in die Nikotinsucht bewahrt werden. Frankreich reiht sich mit dem Verbot in eine wachsende Zahl von Staaten ein, die das Rauchen im öffentlichen Raum zunehmend reglementieren.
OZD
OZD-Kommentar
Es ist ein längst überfälliger Schritt. Frankreich zeigt, was politische Entschlossenheit im Kampf gegen die größte legale Sucht der Welt bewirken kann. Das Verbot ist nicht nur ein Signal an die Tabakindustrie, sondern vor allem ein Schutzschild für die Schwächsten – Kinder, Kranke, Nichtraucher. 75.000 Tote durch Tabak pro Jahr sind keine Statistik, sondern ein nationales Trauma. Dass ausgerechnet in einem Land, das jahrzehntelang für seine Zigarettenkultur bekannt war, nun Parks und Strände rauchfrei werden, ist ein Paradigmenwechsel. Aber er kommt spät – und er geht nicht weit genug. Warum sind E-Zigaretten ausgenommen? Warum dürfen Erwachsene weiter vor Kindern in Cafés qualmen? Frankreich hat mit dem Dekret den ersten Schritt gemacht – jetzt braucht es Mut, den Weg konsequent weiterzugehen.
OZD-Analyse
1. Inhalt des neuen Rauchverbots
- Ab dem 16. Juni ist das Rauchen an vielen öffentlichen Orten untersagt.
– Verboten sind Parks, Strände, Bushaltestellen, Schwimmbäder, öffentliche Gärten, Schulumfelder.
– Bei Verstößen droht ein Bußgeld in Höhe von 135 Euro.
– Terrassen von Gastronomiebetrieben bleiben rauchfrei – E-Zigaretten sind (noch) nicht einbezogen.
2. Zielsetzung: Gesundheitsschutz, besonders für Kinder
- Die französische Regierung will den Einstieg in die Sucht verhindern.
– Kinder sollen vor Passivrauchen und Rauchanreizen geschützt werden.
– Öffentliche Orte sollen frei von gesundheitsschädlichem Rauch sein.
3. Statistische Grundlage des Gesetzes
- Jährlich sterben in Frankreich 75.000 Menschen an den Folgen des Rauchens.
– Die volkswirtschaftlichen Kosten belaufen sich auf rund 156 Milliarden Euro jährlich.
– Passivrauchen verursacht bis zu 5000 Todesfälle im Jahr.
Was ist das Rauchverbot in Frankreich?
Das neue Rauchverbot in Frankreich ist ein am 15. Juni 2025 veröffentlichtes Gesetz, das ab sofort das Rauchen an zahlreichen öffentlichen Orten untersagt. Es wurde von der Regierung zur Eindämmung des Tabakkonsums erlassen und soll vor allem Kinder schützen. Die Maßnahme ist Teil einer langfristigen Anti-Tabak-Strategie.
Wer ist betroffen?
Das Gesetz betrifft alle Raucherinnen und Raucher in Frankreich, insbesondere in urbanen und touristischen Zonen. Auch Touristen müssen sich daran halten. Nicht betroffen sind E-Zigaretten und private Orte. Für die Gastronomie gelten Sonderregelungen – dort darf auf Außenterrassen weiterhin geraucht werden.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
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