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Drei Tote bei Brand in Hamburger Krankenhaus – Debatte um Brandschutz entflammt

Ein Feuer im Hamburger Marienkrankenhaus fordert drei Todesopfer und zahlreiche Verletzte. Die Tragödie wirft erneut Fragen zum Brandschutz in Kliniken auf.

Hamburg – In der Nacht zu Sonntag sind bei einem Brand im Marienkrankenhaus im Hamburger Stadtteil Hohenfelde drei Menschen ums Leben gekommen. 34 weitere wurden verletzt, 18 davon schwer. Einer der Verletzten schwebte am Sonntag weiterhin in Lebensgefahr. Die Brandursache war zunächst unklar.

Das Feuer brach in einem Patientenzimmer im Erdgeschoss der geriatrischen Abteilung aus – einer Station mit überwiegend älteren, teils immobilen Patienten. Laut Feuerwehr war der betroffene Raum beim Eintreffen der Einsatzkräfte bereits im Vollbrand. Menschen in darüberliegenden Zimmern konnten ihre Räume wegen des Brandrauchs nicht mehr eigenständig verlassen und mussten mithilfe von Drehleitern, tragbaren Leitern und Evakuierung über Flure gerettet werden.

Insgesamt waren rund 220 Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz im Einsatz. Ein Übergreifen des Feuers auf andere Patientenzimmer konnte verhindert werden, doch die Rauchentwicklung machte langwierige Belüftungsmaßnahmen nötig.

Der Vorfall hat eine Debatte über den baulichen Brandschutz in deutschen Krankenhäusern neu entfacht. Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, forderte eine gesetzliche Pflicht zur Ausstattung aller Patienten- und Personalräume mit selbstständigen Löschanlagen wie Sprinklersystemen.

Besonders in geriatrischen Abteilungen könne schnelle automatische Brandbekämpfung Leben retten, so Brysch. Weil viele Patienten im Brandfall auf Hilfe angewiesen seien, sei es nicht ausreichend, sich allein auf bauliche Fluchtwege und Personal zu verlassen. Die Investitionskosten für Nachrüstungen müssten nach Ansicht der Stiftung von den Bundesländern getragen werden.

Die Tragödie in Hamburg macht auf drastische Weise deutlich, wie verwundbar Einrichtungen mit besonders schutzbedürftigen Menschen im Brandfall sind – und wie dringend technische Vorsorge sein kann.

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP