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Trump reist zum NATO-Gipfel – Druck auf Partner wächst

US-Präsident Trump wird Ende Juni am NATO-Gipfel in Den Haag teilnehmen. Mit seiner Forderung nach fünf Prozent Verteidigungsausgaben bleibt er auf Konfrontationskurs – auch mit langjährigen Verbündeten.

Washington/Den Haag, Juni 2025 – Der Ton bleibt hart, der Kurs kompromisslos: US-Präsident Donald Trump wird am 24. und 25. Juni am NATO-Gipfel in Den Haag teilnehmen – und er bringt einmal mehr klare Erwartungen mit. Wie das Weiße Haus bestätigte, fordert Trump von den Bündnispartnern eine drastische Erhöhung ihrer Verteidigungsausgaben – auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Was früher als Maximalforderung galt, wird nun politische Realität. Die NATO-Quote liegt derzeit offiziell bei zwei Prozent – ein Ziel, das viele Mitgliedstaaten noch immer nicht erreichen. Trumps neue Linie aber verdoppelt diese Schwelle nahezu. In Europa sorgt das für Nervosität – nicht nur wegen der finanziellen Dimension, sondern auch wegen der politischen Botschaft: Die USA bleiben in der NATO nur unter Bedingungen.

Denn Trump hatte bereits im Wahlkampf offen mit einem Rückzug der Vereinigten Staaten aus dem Verteidigungsbündnis gedroht. Staaten, die aus seiner Sicht zu wenig in ihre Sicherheit investieren, könnten im Ernstfall nicht mehr auf US-Beistand zählen. Damit stellt er das Fundament der NATO infrage: die gegenseitige Beistandspflicht.

Der Gipfel in Den Haag könnte also zu einem Richtungsentscheid werden. Wird die NATO Trumps Linie mittragen – oder auf einen neuen Balancekurs setzen? Die kleineren Mitgliedstaaten, für die fünf Prozent des BIP enorme Einschnitte bedeuten würden, stehen unter wachsendem Druck. Doch auch in den USA selbst ist Trumps harte NATO-Haltung umstritten – etwa beim Kongress, wo immer wieder Stimmen laut werden, die auf transatlantische Verlässlichkeit drängen.

Klar ist: Trumps Reise nach Den Haag wird nicht bloß symbolisch – sie wird zum Testfall für das Bündnis in Zeiten geopolitischer Unsicherheit. Zwischen Abschreckung, Abschottung und Allianz-Treue muss die NATO nun Position beziehen.

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP