Nach Jahren wachsender Spannungen im Handelsstreit zwischen den USA und China zeichnet sich nun eine mögliche Entspannung ab: Eine Grundsatzeinigung wurde bei Gesprächen in London erreicht – jedoch ohne klare Details. Beide Seiten wollen nun ihre Präsidenten ins Boot holen, um die Verständigung politisch abzusichern. Die positive Reaktion der Märkte, vor allem in Asien, zeigt, wie sehr die Wirtschaft auf ein Ende des Zollstreits hofft.
Die Verhandlungspartner setzen offenbar auf gegenseitige Zugeständnisse. Die USA wollen Chinas Zugriff auf Seltene Erden sichern – unverzichtbar für Hochtechnologie – während China auf eine Lockerung der US-Exportkontrollen bei Hightech-Produkten pocht. Diese Abhängigkeiten machen deutlich, wie eng wirtschaftliche Interessen trotz politischer Spannungen verflochten sind.
Dass die Vereinbarung aus London letztlich nur eine Bestätigung der Genfer Absichtserklärung von Mai ist, zeigt jedoch, wie fragil das Vertrauen noch ist. Frühere Rückschläge – etwa Trumps Vorwürfe gegen Peking – mahnen zur Vorsicht. Analysten wie Stephen Innes warnen vor Euphorie: Ohne konkrete Maßnahmen könne das Stimmungsbild schnell kippen.
Erklärung:
Die aktuellen Entwicklungen zeigen das typische Muster großer Handelskonflikte: diplomatische Fortschritte, vorsichtige Marktreaktionen und politische Unsicherheiten. Der Weg zu echten Handelsvereinbarungen ist lang – und gepflastert mit geopolitischen Interessen.
OZD
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