... – begleitet von rund 7000 Soldaten, Panzern und Kampfjets. Die Veranstaltung fiel auf seinen 79. Geburtstag. Trump nutzte die Parade, um seine Verbundenheit mit dem Militär zu demonstrieren und seine politische Stärke zu betonen. Parallel dazu kam es jedoch landesweit zu massiven Protesten unter dem Motto „No Kings“. In mehreren Städten, darunter Los Angeles, New York und Washington, gingen Hunderttausende auf die Straße, um gegen Trumps autoritären Führungsstil, seine Migrationspolitik und die Militarisierung des öffentlichen Raums zu demonstrieren. Die Proteste wurden von teils gewaltsamen Zwischenfällen überschattet. Ein Attentat auf eine demokratische Abgeordnete in Minnesota verstärkte die angespannte Stimmung weiter.
Stellungnahme
Die Inszenierung einer Militärparade dieser Größenordnung ist in den USA ungewöhnlich und historisch eher selten – insbesondere in Friedenszeiten. Trumps Wunsch, die USA auf diese Weise zu „stärken“, wirkt eher wie eine persönliche Machtdemonstration als eine nationale Feier. Gerade die Tatsache, dass er sie an seinem Geburtstag abhielt, lässt Kritiker von einem Personenkult sprechen. Die Demonstrationen unter dem Motto „No Kings“ machen deutlich, dass viele Bürger sich vor einer schleichenden Erosion demokratischer Normen fürchten. Die Militarisierung der Innenpolitik – etwa durch den Einsatz von Marines gegen Demonstranten – wirkt auf viele wie ein besorgniserregender Schritt in Richtung Autoritarismus. Vor diesem Hintergrund erscheinen Trumps wiederholte Appelle zur Einheit und Stärke zunehmend widersprüchlich.
Ausblick
Die aktuellen Ereignisse zeigen, wie tief gespalten die USA weiterhin sind. Trumps Inszenierung militärischer Stärke trifft auf den Widerstand eines großen Teils der Bevölkerung, der sein Vorgehen als Bedrohung demokratischer Grundwerte sieht. Ob solche Maßnahmen im Wahljahr 2025 als politisches Kalkül oder Ausdruck eines neuen Regierungsstils zu verstehen sind, bleibt offen. Klar ist jedoch: Die Vereinigten Staaten stehen an einem Scheideweg – zwischen einer Demokratie, die ihre Prinzipien verteidigt, und einer politischen Kultur, die zunehmend durch Konfrontation, Inszenierung und Polarisierung geprägt ist. Die kommenden Monate werden zeigen, ob es der US-Gesellschaft gelingt, den Dialog zu suchen – oder ob sie sich weiter in Lager aufspaltet, die unversöhnlich gegenüberstehen.
OZD
Alle Angaben ohne Gewähr.
Bild: AFP