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Waldbrände bei Split: Natur in Flammen, Tourismus in Gefahr (Kommentar & Analyse)

Brände nahe Split zerstören 300 Hektar – bedrohen Natur, Menschen und den Tourismus. Die Region muss sich besser vorbereiten.

Objektiv betrachtet zeigen die dramatischen Brände bei Split erneut, wie verwundbar die touristisch geprägten Mittelmeerregionen gegenüber extremen Wetterbedingungen sind. 300 Hektar Wald- und Küstenlandschaft zerstört, Häuser beschädigt, Menschen evakuiert – und das in einer Region, die jährlich Millionen Urlauber anzieht. Dass niemand ums Leben kam, ist Glück – aber kein nachhaltiges Schutzkonzept.

Kroatien, wie viele andere Länder an der Adria, ist in den Sommermonaten regelmäßig von Dürren und Hitzewellen betroffen. In Verbindung mit starkem Wind entsteht eine brandgefährliche Mischung, die sich angesichts des Klimawandels künftig verschärfen wird.

Zukunftsorientiert braucht die Region neben kurzfristiger Brandbekämpfung auch langfristige Prävention. Dazu zählen strengere Kontrollen bei Trockenperioden, mehr Aufklärung für Touristen, technische Frühwarnsysteme und eine moderne Ausstattung der Feuerwehr. Auch die Ermittlungen wegen möglicher Brandstiftung zeigen: Prävention ist nicht nur technisch, sondern auch gesellschaftlich nötig.

Gleichzeitig steht die Tourismuswirtschaft vor einem Balanceakt: Wie kann man Urlaubsparadiese schützen, ohne ihre Offenheit und Attraktivität zu verlieren? Brände wie dieser wirken abschreckend – auch, weil sie eine unbequeme Wahrheit zeigen: Der Klimawandel ist längst da, und er bedroht nicht nur die Natur, sondern ganze Wirtschaftsmodelle.

Deeskalierend muss klar sein: Die Verantwortung liegt nicht nur bei lokalen Behörden. Es braucht europäische Zusammenarbeit – bei der Bereitstellung von Löschflugzeugen, bei der Aufarbeitung der Ursachen, beim Klimaschutz. Die Bewohner von Split, Makarska und Omis verdienen mehr als bloße Routineeinsätze – sie brauchen nachhaltige Resilienz.

Was jetzt zählt: Erholung der betroffenen Gebiete, Entlastung der Einsatzkräfte – und klare politische Weichenstellungen, damit aus Glück langfristig Sicherheit wird.

OZD


Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP