Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen
QR-Code zu www.online-zeitung-deutschland.de

Kim Jong Un ehrt gefallene Soldaten im Ukraine-Krieg

Nordkoreas Diktator Kim Jong Un hat gefallene Soldaten geehrt, die im Ukraine-Krieg für Russland starben. Eine erschütternde Zeremonie mit geopolitischer Brisanz.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat in einer feierlichen Zeremonie in Pjöngjang die Leichen von Soldaten in Empfang genommen, die an der Seite Russlands im Ukraine-Krieg gefallen sind. Das nordkoreanische Staatsfernsehen zeigte Kim, wie er die Landesflagge auf den Sarg eines Soldaten legte – begleitet von Russlands Kulturministerin Olga Ljubimowa. Anlass der Gedenkfeier war der Jahrestag der Unterzeichnung des Militärabkommens zwischen Nordkorea und Russland, das eine „umfassende strategische Partnerschaft“ und gegenseitige Verteidigungsklauseln vorsieht.

Nordkorea zählt inzwischen zu den wichtigsten Unterstützern Moskaus im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Pjöngjang hatte im Frühjahr die Entsendung von Soldaten und Waffen nach Russland bestätigt – nach westlichen Angaben sollen mehr als 10.000 nordkoreanische Soldaten in der russischen Grenzregion Kursk an der Seite russischer Truppen kämpfen.

Nach Angaben aus Seoul wurden bei den Kämpfen rund 600 nordkoreanische Soldaten getötet und tausende weitere verletzt.

Die Gedenkzeremonie unterstreicht die neue sicherheitspolitische Dimension der russisch-nordkoreanischen Partnerschaft. Der Beistandspakt, der im Juni 2024 von Kim und Putin unterzeichnet und inzwischen von beiden Staaten ratifiziert wurde, verpflichtet beide Länder zu „sofortiger militärischer Hilfe“ im Falle eines Angriffs und sieht eine enge Koordination gegen westliche Sanktionen vor.

Kim Jong Un hatte Russland zuletzt „bedingungslose Unterstützung“ zugesichert und die Beziehungen als „dynamisch wachsend“ bezeichnet.

Das südkoreanische Verteidigungsministerium erklärte am Dienstag, es gebe derzeit keine Anzeichen für eine weitere Mobilisierung nordkoreanischer Soldaten. Die Entsendung und der Tod nordkoreanischer Soldaten markieren dennoch eine neue Stufe der militärischen Zusammenarbeit zwischen Pjöngjang und Moskau – mit erheblichen Auswirkungen auf die Dynamik des Ukraine-Krieges und die geopolitische Lage in Ostasien. ozd


OZD-Kommentar

Die öffentliche Ehrung gefallener Soldaten durch Kim Jong Un ist mehr als ein symbolischer Akt – sie signalisiert, wie eng Nordkorea und Russland inzwischen militärisch verflochten sind. Pjöngjang präsentiert sich als verlässlicher Partner Moskaus und schreckt nicht davor zurück, eigene Verluste offen zu zeigen. Die Zeremonie dürfte auch innenpolitisch Wirkung entfalten: Sie festigt das Bild eines Nordkoreas, das bereit ist, für seine Bündnisse Opfer zu bringen – und erhöht zugleich den Druck auf den Westen, auf die neue Allianz zu reagieren.


Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP

ANZEIGE