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Ein letzter Abstieg – und ein Schicksalsschlag in der Todeszone (Kommentar)

Die Worte von Marina Krauss erschüttern. Sie geben Einblick in eine Tragödie, die keine sportliche Herausforderung, ...

...  kein Gipfelsieg, kein Abenteuer je rechtfertigen kann – und doch sind sie Teil des Bergsteigens, wie es Menschen wie Laura Dahlmeier lebten: mit Hingabe, mit Respekt – und im Bewusstsein des Risikos.

Dass Krauss den Moment schildert, in dem „ein riesengroßer Stein“ ihre Seilpartnerin traf, zeigt die bittere Realität extremer Alpinistik. Kein Fehlverhalten, kein Leichtsinn, keine Hybris – sondern schlichte Naturgewalt. Der Steinschlag war tödlich, die Reaktion des Körpers unmittelbar, das Gefühl der Ohnmacht für die zurückbleibende Partnerin unaussprechlich.

Was bleibt, ist nicht nur Trauer um eine Ausnahmesportlerin, sondern auch tiefer Respekt für das, was sie am Berg suchte – und für die Freundschaft und Professionalität, mit der Krauss in dieser Extremsituation gehandelt hat. Ihr ruhiger, klarsichtiger Bericht unterstreicht, wie fragil jede Planung in großer Höhe ist – und wie dünn die Linie zwischen Leben und Tod.

Laura Dahlmeier war nicht nur eine der erfolgreichsten Biathletinnen der Welt, sondern auch eine leidenschaftliche Bergsteigerin. Dass sie nun in den Bergen gestorben ist, die sie so liebte, bleibt tragisch – aber nicht sinnlos. Denn vielleicht rückt dieser Fall wieder ins Bewusstsein, wie ernst es ist, sich in die "Todeszone" zu begeben. Und wie viel es bedeutet, einen Menschen an seiner Seite zu wissen – selbst, wenn am Ende nicht einmal mehr ein letzter Griff möglich ist.

OZD


Alle Angaben ohne Gewähr.
Bild: AFP