Der Höhenflug des SC Paderborn ist jäh gestoppt worden. Acht Liga-Siege in Serie hatten die Ostwestfalen getragen, doch gegen Hannover 96 brach die beeindruckende Erfolgswelle abrupt. Mit 0:2 verlor der Spitzenreiter im eigenen Stadion und musste sich der gnadenlosen Effizienz von Benjamin Källman beugen, der die Partie schon in der ersten Halbzeit entschied.
Der Tabellenführer startete mit breiter Brust, spielte mutig und selbstbewusst – doch die erste echte 96-Chance genügte, um das Spiel zu kippen. Nach einem langen Ball hatte Källman zweimal das nötige Glück und traf aus spitzem Winkel. Während Paderborn noch mit der Szene haderte, legte Hannover nach. Ein Durcheinander im Strafraum, ein weiterer Abschluss, und erneut war es Källman, der eiskalt vollendete. Fast hätte 96 noch vor der Pause ein drittes Tor nachgelegt.
Nach dem Seitenwechsel stemmte sich Paderborn gegen die drohende Niederlage und erhöhte den Druck. Doch Hannover blieb zäh, zweikampfstark und taktisch diszipliniert. Die Gastgeber rannten an, fanden aber keine Lücke, während Hannover den Aufstiegsanspruch unübersehbar untermauerte. Trotz der Niederlage bleibt Paderborn vorne, weil Verfolger Schalke in Münster patzte.
OZD
OZD-Kommentar
Ein Spitzenreiter, der zu spät aufwacht – und ein Herausforderer, der jede Einladung annimmt. Paderborn wirkt seit Wochen reif, stabil und abgeklärt, doch Hannover entlarvte, wie anfällig der Tabellenführer ist, wenn Tempo und Direktheit aufeinandertreffen. Zwei Gegentore aus chaotischen Situationen, dazu fehlende Konsequenz im Umschalten: So verliert man ein Heimspiel, das man eigentlich kontrollieren müsste.
Hannover dagegen zeigte genau die Art von Trotzreaktion, die ein Aufstiegsanwärter braucht. Zielstrebig, effizient und mit einer Klarheit im Strafraum, die Paderborn an diesem Tag komplett abging. Wenn die Ostwestfalen im Aufstiegsrennen bestehen wollen, müssen sie beweisen, dass sie nach einem Rückschlag nicht ins Wanken geraten. Der Druck wächst jetzt – und die Liga beobachtet genau.
Mini-Infobox
Paderborn verliert erstmals seit August
Hannover mit dem zweiten Sieg aus sechs Spielen
Doppelpack von Benjamin Källman in Hälfte eins
SCP bleibt trotz Niederlage Tabellenführer
96 springt vorerst auf Platz drei
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OZD-Analyse
Hannovers Effizienz als Gamechanger
– Paderborn dominiert den Beginn, doch die Gäste nutzen die erste echte Chance sofort.
– Källman entscheidet die Partie mit zwei eiskalten Abschlüssen.
– Hannovers Pressing zwang Paderborn in ungewohnte Fehler.
Paderborns strukturelle Probleme
– a) Defensive Unordnung –
– Bei langen Bällen und zweiten Bällen wirkte der Spitzenreiter ungeordnet.
– b) Zu wenig Durchschlagskraft –
– Trotz hoher Spielanteile fehlte die letzte Präzision im letzten Drittel.
– c) Späte Reaktion –
– Erst nach der Pause erhöhte Paderborn den Druck, aber ohne klare Torchancen.
Bedeutung für den Aufstiegskampf
– Serien-Ende wirft Fragen zur Stabilität des SCP auf.
– Hannover rückt mit einem Statement-Sieg wieder ins direkte Aufstiegsrennen.
– Schalke patzt zeitgleich – Paderborn bleibt durch Glück Tabellenführer, nicht durch Stärke.
ErklärungenWer ist Benjamin Källman?
Benjamin Källman ist ein finnischer
Stürmer von Hannover 96. Er gilt als körperlich stark, robust und
torhungrig. Gegen Paderborn erzielte er einen Doppelpack und stellte
seine Klasse im Strafraum eindrucksvoll unter Beweis.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
Was ist eine Siegesserie?
Eine Siegesserie beschreibt
aufeinanderfolgende gewonnene Spiele eines Teams. Paderborn hatte zuvor
acht Liga-Partien nacheinander gewonnen – ein außergewöhnlicher Lauf,
der erst gegen Hannover endete.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
OZD-Extras
Extra: Paderborns längste Siegesserien der letzten 20 Jahre
Nur selten gelang dem SCP eine längere Erfolgsreihe als die Serie der
letzten Wochen. Der Absturz gegen Hannover könnte dennoch ein Wendepunkt
im Aufstiegsrennen werden.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
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