Miami, 18. August 2025 – Der Tropensturm „Erin“ zeigt, wie unberechenbar und zerstörerisch extreme Wetterphänomene in Zeiten des Klimawandels geworden sind. Nach einer kurzen Schwächephase hat das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) den Wirbelsturm erneut auf die zweithöchste Kategorie vier heraufgestuft. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 215 Kilometern pro Stunde zieht „Erin“ durch die Karibik und sorgt schon jetzt für Überschwemmungen, Stromausfälle und Angst.
Obwohl Meteorologen derzeit nicht von einem direkten Landfall ausgehen, warnen sie eindringlich vor Sturzfluten, Erdrutschen und schweren Überschwemmungen. Besonders gefährdet sind kleinere Karibikinseln, Puerto Rico und Teile der Bahamas. Dort brechen bereits Versorgungssysteme zusammen – in Puerto Rico waren am Sonntag über 150.000 Haushalte zeitweise ohne Strom.
Die Dramatik dieser Entwicklung unterstreicht, wie schnell sich die Lage zuspitzen kann: Innerhalb von etwas mehr als 24 Stunden wuchs „Erin“ von einem vergleichsweise schwachen Hurrikan der Kategorie eins zu einem Monstersturm der Stufe fünf, ehe er nun auf vier zurückgestuft wurde. Ein gefährlicher Zyklus, der zeigt, wie unberechenbar Hurrikane inzwischen verlaufen.
Auch die Ostküste der USA bleibt alarmiert. Behörden in North Carolina riefen ihre Bevölkerung zu erhöhter Wachsamkeit auf. Noch ist unklar, wie nah „Erin“ an die Küste ziehen wird. Klar ist nur: Der Sturm wird groß bleiben – und gefährlich.
Kommentar:
„Erin“ ist ein Menetekel für die diesjährige Hurrikan-Saison, die offiziell bis November dauert. Experten erwarten überdurchschnittlich viele und heftige Stürme. Der menschengemachte Klimawandel wirkt dabei als Verstärker: Steigende Meerestemperaturen liefern Hurrikanen zusätzliche Energie, sie entstehen schneller, werden stärker und richten mehr Schaden an.
Die Region kennt das Leid nur zu gut. Im vergangenen Jahr verwüstete „Helene“ weite Teile des Südostens der USA und forderte über 200 Todesopfer. Nun droht sich die Geschichte in neuer Form zu wiederholen. „Erin“ mag vielleicht keinen direkten Landfall nehmen – doch er ist ein Weckruf, dass kein Küstengebiet sicher ist, wenn Wetterextreme dieser Art zur neuen Normalität werden.
OZD
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Bild: AFP