Nach dem 3:4-Spektakel gegen Union Berlin herrschte bei Eintracht Frankfurt Ernüchterung. Sportvorstand Markus Krösche sprach Klartext: „Wir haben naiv Fußball gespielt und gegen eine effiziente Mannschaft verloren. Wir haben einfache Fehler gemacht. Wir haben eine sehr junge Mannschaft, waren ein bisschen naiv und vielleicht zu euphorisch in der einen oder anderen Situation.“ Seine Forderung: mehr Konsequenz im Spiel gegen den Ball.
Die Abwehrschwächen sind eklatant. In den ersten vier Saisonspielen kassierte die Eintracht bereits neun Gegentreffer. „Wir wissen, dass es das eine oder andere Gegentor zu viel ist“, gab Trainer Dino Toppmöller zu: „Dann wird es schwer, Spiele zu gewinnen. Wir können nicht jedes Spiel drei, vier Tore schießen.“
Beim 1:4-Rückstand durch Treffer von Ilyas Ansah (9.) und Oliver Burke (32., 53., 56.) schien Frankfurt schon geschlagen. Doch die Reaktion gefiel Toppmöller: „Wir machen haarsträubende Fehler, aber die Moral war toll.“ Dank der Treffer von Nathaniel Brown, Can Uzun und Jonathan Burkardt kam die Eintracht spät noch einmal heran.
Eine Personalentscheidung wurde ebenfalls klar: Keeper Kaua Santos ist nach überstandener Kreuzbandverletzung zurück und bleibt die neue Nummer eins. „Kaua ist 100 Prozent fit“, erklärte Krösche. „Er war die letzten Wochen im Kader, jetzt hat der Trainer entschieden, den Wechsel vorzunehmen.“
OZD

OZD-Kommentar
Frankfurt hat gegen Union einmal mehr gezeigt, wie groß das Defizit in
der Defensive ist. Neun Gegentore in vier Spielen sind alarmierend, und
Krösches Vorwurf der Naivität trifft ins Schwarze. Euphorie und Moral
allein reichen nicht, wenn die Abwehr so offen ist wie ein Scheunentor.
Toppmöller redet von einem „Prozess“ – doch die Bundesliga verzeiht
solche Lernphasen nicht lange. Mit der Champions-League-Belastung droht
Frankfurt, sich in der Liga früh aus dem Rennen um die Spitzenplätze zu
verabschieden.

OZD-Analyse
Defensivprobleme
– Neun Gegentore in vier Spielen
– Fehleranfälligkeit gegen effiziente Gegner
– Krösche spricht von „Naivität“ und „Euphorie“
Spielverlauf gegen Union
a) 1:4-Rückstand nach Ansah und Burke-Toren
b) Aufholjagd durch Brown, Uzun, Burkardt
c) Endstand 3:4 – Moral vorhanden, Punkte futsch
Personalentscheidungen
– Keeper Kaua Santos nach Kreuzbandriss zurück
– Krösche stellt klar: „Unsere Nummer eins“
– Mannschaft bleibt jung, Lernprozess dauert an
Mini-Infobox
– Ergebnis: Frankfurt – Union 3:4
– Gegentore in 4 Spielen: 9
– Torschützen SGE: Brown, Uzun, Burkardt
– Rückkehr: Keeper Kaua Santos nach Kreuzbandriss
Wer ist Markus Krösche?
Markus Krösche, geboren 1980 in Kassel, ist seit 2021 Sportvorstand von
Eintracht Frankfurt. Der frühere Mittelfeldspieler begann seine
Funktionärslaufbahn beim SC Paderborn und wechselte 2019 zu RB Leipzig,
wo er als Sportdirektor tätig war. In Frankfurt verantwortet er den
sportlichen Bereich und hat maßgeblich den Kader für Bundesliga und
Champions League zusammengestellt.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.