„Ein Desaster“: Österreich bangt um Eiskanal in Innsbruck-Igls Rückschläge bei Tests stoppen Homologierung
Der Österreichische Rodelverband (ÖRV) schlägt Alarm: Der Eiskanal in Innsbruck-Igls, Austragungsort zahlreicher Weltcups und Olympiastrecke von 1976, ist nach neuen Testproblemen nicht freigegeben. Nach einer missglückten Fahrt des zweifachen Weltmeisters Jonas Müller wurde die Homologierung abgebrochen.
ÖRV spricht von „Desaster“
ÖRV-Präsident Markus Prock zeigte sich schwer enttäuscht:
„Unsere Befürchtungen sind wahr geworden – ein Desaster für Sport und Region.“
Trotz hoher Investitionen in die Sanierung sei die Bahn aktuell nicht befahrbar. Prock rechnet mit einem größeren technischen Eingriff, der neue Fragen und Kosten aufwerfe.
Umbau brachte nicht die erhoffte Sicherheit
In 20 Monaten Bauzeit wurde vor allem der untere Bahnteil inklusive Zielkurve erneuert. Die aggressive Kurve galt bisher als kritischer Abschnitt. Um die Linienführung zu verbessern, wurde der Kanal zuletzt in Kurve 13 und 14 durch Holzbanden verengt.
Auch am Eisausbau und Kurvenprofil wurde gearbeitet – jedoch ohne Erfolg: Müller berichtete von „groben Linienproblemen“ und zwei harten Bandeinschlägen, obwohl er nur vom Juniorstart losfuhr.
„Die Bahn freizugeben wäre im Augenblick unverantwortlich“, so Müller.
Weltcup-Auftakt stark gefährdet
Eigentlich sollen bereits Ende November die Bob- und Skeleton-Wettbewerbe stattfinden, gefolgt vom Rodel-Weltcup-Auftakt Anfang Dezember. Nach den erneuten Pannen steht nun beides auf der Kippe.
Erklärungen:
– Homologierung: Offizielle Abnahme einer Sportanlage für den Wettkampfbetrieb.
– Ideallinie: Optimale Fahrspur für Geschwindigkeit und Sicherheit.
– Bandeinschlag: Aufprall eines Schlittens auf die Seitenbegrenzung des Eiskanals.
OZD
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Bild: AFP