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Ski-Sensation in Sölden: Scheib holt ersten Weltcup-Sieg ihrer Karriere

Julia Scheib krönt sich beim Saisonauftakt in Sölden zur strahlenden Siegerin. Die 27-jährige Österreicherin triumphiert im Riesenslalom vor 15.900 Fans – und lässt Stars wie Shiffrin und Gut-Behrami hinter sich.

Mit einem emotionalen Triumph hat Julia Scheib den Ski-Weltcup eröffnet: Die 27-jährige Österreicherin feierte am Samstag in Sölden ihren ersten Weltcup-Sieg überhaupt und setzte sich beim Riesenslalom auf dem Rettenbachgletscher souverän gegen die Konkurrenz durch. Mit einem Vorsprung von 0,58 Sekunden auf die US-Amerikanerin Paula Moltzan und 1,11 Sekunden auf die Schweizerin Lara Gut-Behrami krönte sich Scheib zur Premierensiegerin der neuen Saison.

„Ich kann’s noch gar nicht glauben – das ist einfach ein Traum“, sagte Scheib mit Tränen in den Augen nach ihrem Husarenritt vor einer Rekordkulisse von 15.900 Zuschauern. Die Steirerin, die im Vorjahr noch Dritte geworden war, zeigte vor allem im oberen Streckenabschnitt eine technisch nahezu perfekte Fahrt und ließ der Konkurrenz keine Chance.

Für die deutschen Läuferinnen verlief der Auftakt dagegen nur teilweise nach Plan. Lena Dürr belegte mit 2,24 Sekunden Rückstand Rang 14 und blieb damit hinter den Zielvorgaben des DSV. „Ein Anfang ist gemacht, aber es ist noch Luft nach oben“, sagte Dürr im ZDF. Emma Aicher, die im Vorjahr mit zwei Weltcup-Siegen für Furore gesorgt hatte, kam auf Platz 28 (+4,07) und haderte mit dem schwierigen Steilhang: „Im Riesenslalom habe ich noch was zu arbeiten.“

Die große Favoritin Mikaela Shiffrin verpasste das Podest als Vierte nur knapp, zeigte sich nach ihrem schweren Sturz vor elf Monaten aber zufrieden mit ihrem Comeback. Nicht am Start war hingegen die italienische Titelverteidigerin Federica Brignone, die nach Kreuzbandriss und Wadenbeinbruch weiter an ihrem Comeback arbeitet.

Am Sonntag starten die Männer mit dem Riesenslalom in die neue Saison. Der nächste Weltcup-Stopp folgt Mitte November im finnischen Levi mit den ersten Slaloms für Damen und Herren. ozd


OZD-Kommentar:
Julia Scheib hat den Rettenbachgletscher erobert – und vielleicht den ersten Schritt in eine neue Karrierephase gemacht. Ihr Sieg ist mehr als ein Zufall, er ist das Resultat harter Arbeit und Geduld. Während Stars wie Shiffrin und Gut-Behrami mit Routine glänzen, bringt Scheib frischen Glanz in den Weltcup. Ihr Erfolg zeigt auch: Der österreichische Skisport lebt – nicht nur von Legenden, sondern von mutigen Neuanfängen.




Mini-Infobox:

Ort: Sölden (Österreich), Rettenbachgletscher

Disziplin: Riesenslalom Damen

Siegerin: Julia Scheib (AUT)

Zuschauer: 15.900 (Rekord)

Nächster Stopp: Levi (Finnland), 16.–17. November


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OZD-Analyse:

Leistung Julia Scheibs
– a) Technisch sauberer Lauf, starke Linie im Steilhang.
– b) Nervenstärke trotz Favoritinnen-Druck.
– c) Psychologischer Boost für den weiteren Saisonverlauf.

Internationale Konkurrenz
– a) Moltzan bestätigt starke WM-Form.
– b) Gut-Behrami konstant, aber ohne Explosivität.
– c) Shiffrin auf gutem Weg nach Comeback.

Deutsches Team
– a) Dürr solide, aber ohne Podestnähe.
– b) Aicher mit Formproblemen im Riesenslalom.
– c) DSV verfehlt Zielsetzung, bleibt aber ausbaufähig.


Wer ist Julia Scheib?
Julia Scheib, geboren 1997 in Eisenerz (Steiermark), gilt als eines der größten Riesenslalom-Talente Österreichs. Nach mehreren Verletzungen und Jahren zwischen Weltcup und Europacup kämpfte sie sich zurück an die Spitze. Ihr Sieg in Sölden ist der erste Weltcup-Triumph ihrer Karriere – und ein emotionaler Meilenstein.

Was ist der Rettenbachgletscher?
Der Rettenbachgletscher oberhalb von Sölden ist traditioneller Austragungsort des Weltcup-Auftakts. Der steile Kurs gilt als technisch anspruchsvoll und tückisch – besonders bei wechselnden Sichtbedingungen.

OZD-Extras:
Fun-Fact: Julia Scheib gewann in Sölden ausgerechnet auf jenem Hang, auf dem sie 2019 schwer gestürzt war – ein symbolischer Sieg über die Vergangenheit.**

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.