Das nach einer eskalierenden Pyroaktion abgebrochene Eredivisie-Spiel zwischen Ajax Amsterdam und dem FC Groningen wird am Dienstag ohne Zuschauer neu ausgetragen. Der niederländische Fußball-Verband KNVB teilte mit, dass die Begegnung bereits um 14.30 Uhr in der Johan-Cruyff-Arena angepfiffen wird.
Ajax reagierte empört auf die Vorkommnisse vom Sonntagabend. In einer offiziellen Stellungnahme sprach der Klub von einem „Skandal“. Man entschuldige sich bei allen Betroffenen, betonte der Verein, und verurteile das gefährliche Verhalten einzelner Fans scharf: „Feuerwerk gehört nicht in ein Stadion.“ Die Sicherheit von Spielern und Zuschauern sei massiv gefährdet worden.
Wie Ajax erklärte, seien die Fans – insbesondere auf der F-Tribüne – vor dem Spiel gründlich kontrolliert worden, inklusive dem Einsatz von Spürhunden. Dennoch sei die Menge und Gefährlichkeit der eingeschmuggelten Pyrotechnik überraschend gewesen, sagte Sicherheitsdirektor Shashi Baboeram Panday. Der Klub will nun Kameramaterial auswerten, um die Täter zu identifizieren.
Schiedsrichter Bas Nijhuis hatte die Partie beim Stand von 0:0 bereits nach fünf Minuten unterbrochen, nachdem zahlreiche Leuchtfackeln und Raketen aufs Spielfeld geflogen waren. Nach über 40 Minuten Unterbrechung folgte ein zweiter Versuch – doch erneut wurde Pyrotechnik gezündet. Das Spiel wurde daraufhin abgebrochen. Teile des Rasens standen kurzzeitig in Flammen. Die Aktion der Ultras sollte angeblich einem verstorbenen Fan gewidmet sein – ein Versuch des Gedenkens, der völlig aus dem Ruder lief.
Schon Anfang des Monats hatten Ajax-Fans beim Heimspiel gegen Heerenveen wegen Pyrotechnik für eine Unterbrechung gesorgt. Der erneute Vorfall verstärkt den Druck auf den Klub, härtere Maßnahmen gegen wiederkehrende Fanexzesse zu ergreifen.
ERKLÄRUNGEN
Warum wurde das Spiel unterbrochen?
Mehrfach abgefeuerte Fackeln und Raketen landeten auf dem Rasen und gefährdeten Spieler und Offizielle.
Warum findet die Wiederholung ohne Fans statt?
Der Verband reagiert damit auf die akute Sicherheitslage und möchte erneute Zwischenfälle verhindern.
Wie will Ajax die Täter finden?
Der Klub wertet Videoaufnahmen aus und setzt auf Stadionverbote sowie mögliche strafrechtliche Konsequenzen.
ANALYSE
Der Vorfall zeigt erneut, wie gefährlich Teile der Ultra-Szene mit Pyrotechnik umgehen. Trotz intensiver Kontrollen gelang es Fans, große Mengen gefährlicher Feuerwerkskörper ins Stadion zu bringen. Das wiederum wirft Fragen nach den bestehenden Sicherheitskonzepten auf. Für Ajax wird der Druck weiter steigen: Wiederkehrende Pyro-Ausschreitungen schaden nicht nur dem Klub, sondern auch dem Image der gesamten Liga. Ein konsequentes Vorgehen – kombiniert mit verbesserten Kontrollen und klaren Sanktionen – scheint unvermeidlich.
OZD
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Bild: SID.