RB Leipzig hat im Titelrennen ein explosives Signal gesendet. Eine Woche nach dem ernüchternden 0:0 in Gladbach fegte das Team von Ole Werner Eintracht Frankfurt mit 6:0 aus der Red Bull Arena und zeigte über 90 Minuten eine Dominanz, die selbst an besseren Leipziger Tagen selten war. Bereits nach fünf Minuten eröffnete Conrad Harder mit seinem Premierentor den Abend, Christoph Baumgartner legte vor der Pause nach. Was danach folgte, war ein Dreschschlag: Yan Diomande traf innerhalb von 18 Minuten dreifach, dazu versenkte David Raum einen Handelfmeter.
Während Leipzig mit nun 29 Punkten Platz zwei festigt und weiter acht Punkte hinter dem FC Bayern bleibt, erlebte Frankfurt nach sechs Bundesliga-Spielen ohne Niederlage einen bitteren Rückschlag. Besonders schmerzlich: Die Eintracht begann mutig, suchte über Chaibi und Kamada früh den Weg zum Leipziger Tor. Doch ein Ausflug von Keeper Zetterer leitete den Einbruch ein – Harder überlupfte ihn gekonnt und erzielte das 1:0.
Leipzig übernahm das Kommando und hätte durch Baumgartner beinahe noch vor der Pause höher geführt, ehe Dahoud die Latte traf und Harder den Abpraller zum zweiten Treffer vorbereitete. Die Eintracht verlor kurz darauf Michy Batshuayi verletzt, und mit Beginn der zweiten Hälfte brach sie endgültig auseinander. Nusa dribbelte sich in den Strafraum, blieb mit Kontakt zwar stehen, brachte den Ball aber noch zu Diomande, der mit Wucht vollendete. Danach brachen alle Dämme: Raum verwandelte einen Handelfmeter, Diomande legte zwei weitere Treffer nach.
Frankfurt baute ab, Leipzig blieb gnadenlos. Das Werner-Team zeigte all das, was im Titelkampf gebraucht wird: Tempo, Präzision, Kaltblütigkeit. Der Abend setzte ein klares Zeichen – Leipzig ist bereit, Bayern unter Druck zu setzen.
OZD
OZD-Kommentar: „Frankfurts Zusammenbruch – Leipzigs Machtdemonstration“Frankfurt wollte mutig sein, doch Mut reicht nicht, wenn der Gegner im Hochgeschwindigkeitsmodus spielt. Dieses 6:0 ist kein Ausrutscher, sondern ein Statement: Leipzig greift an, mit voller Wucht. Frankfurt dagegen brach ein wie eine Mannschaft, die völlig überfordert war – und das nach einer Serie von sechs ungeschlagenen Spielen.
Die Eintracht wirkte defensiv fahrig, geistig nicht auf Augenhöhe und körperlich unterlegen. Das verletzungsbedingte Ausscheiden von Batshuayi war ein Faktor, aber nicht die Erklärung für die totale Kapitulation. Leipzig nutzte jede Schwäche, jede Sekunde Unsicherheit und zerlegte die Gäste mit chirurgischer Präzision.
Für RB ist dieses Spiel ein Signal an den FC Bayern: Der Verfolger ist wach, entschlossen und brandgefährlich. Für Frankfurt dagegen ist es ein psychologischer Nackenschlag. Nach so einer Demontage wird sich zeigen, wie viel Charakter in dieser Mannschaft steckt.
Endstand: Leipzig – Frankfurt 6:0
Dreierpack: Yan Diomande (47./55./65.)
Harders erstes Bundesliga-Tor
Leipzig: 6. Heimsieg im 6. Heimspiel
Frankfurt verliert nach sechs ungeschlagenen Partien
OZD-Analyse
1. Leipziger Dominanzfaktoren
– a) Frühdruck und effiziente Chancenverwertung –
– b) Diomandes physische Stärke als Gamechanger –
– c) breite Offensivvariabilität über Harder, Baumgartner, Nusa –
2. Frankfurts Zusammenbruch
– a) individuelle Fehler wie beim 0:1 –
– b) fehlende defensive Stabilität nach Batshuayis Ausfall –
– c) mentale Aufgabe nach dem 0:3 –
3. Bedeutung fürs Titelrennen
– a) RB bleibt Bayerns klar erster Verfolger –
– b) Heimstärke als entscheidender Wettbewerbsvorteil –
– c) Signalwirkung an Konkurrenten: Leipzig kann Spiele im Alleingang entscheiden –
Wer ist Ole Werner?
Ole Werner ist seit Sommer 2024 Trainer von RB Leipzig. Zuvor führte er
Werder Bremen zurück in die Bundesliga und gilt als Vertreter eines
dynamischen, schnellen Umschaltspiels. Seine Arbeit in Leipzig ist
geprägt von Offensivpower und taktischer Stabilität.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
Wer ist Yan Diomande?
Yan Diomande ist ein Offensivspieler von RB Leipzig, der mit seiner
Athletik, Technik und Torgefahr zu den größten Shootingstars der Saison
zählt. Der Dreierpack gegen Frankfurt markierte seinen bisher
beeindruckendsten Bundesliga-Auftritt.
OZD-Extras
Extra: Leipzigs Heimserie – ein unterschätzter Titelfaktor
Sechs Heimspiele, sechs Siege: Die Red Bull Arena entwickelt sich in
dieser Saison zur Festung. Keine andere Spitzenmannschaft punktet im
eigenen Stadion derzeit so konstant. In einer Titeljagd, die bis zum
letzten Spieltag offen bleiben könnte, wird diese Serie zur mentalen
Waffe.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.