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„Das ist antisemitischer Terror“ – Zentralrat schlägt Alarm nach Anschlag

Nach dem tödlichen Anschlag auf eine Chanukka-Feier in Australien hat der Zentralrat der Juden in Deutschland eindringlich vor einer weiteren Eskalation antisemitischer Gewalt gewarnt.

Zentralratspräsident Josef Schuster erklärte, die Angriffe auf jüdische Einrichtungen und Veranstaltungen nähmen weltweit zu und würden immer tödlicher. Ziel der Täter sei es, die westliche Art zu leben, zu feiern und religiöse Freiheit auszuüben, zu zerstören. Dies dürfe niemals hingenommen werden.

Schuster betonte, der Anschlag sei kein Zufall gewesen. Es entspreche einem bekannten Muster antisemitischen Terrors, gezielt jüdische Feiertage auszuwählen, um arg- und wehrlose Menschen anzugreifen. Gerade religiöse Feste seien Momente der Gemeinschaft und Offenheit – und würden deshalb von Terroristen bewusst instrumentalisiert.

Bei dem Angriff auf eine Veranstaltung zum Beginn des jüdischen Lichterfests Chanukka in Sydney wurden nach Angaben der Polizei mindestens elf Menschen getötet. Die australischen Behörden stuften die Tat als antisemitischen Terrorangriff ein. Sicherheitskräfte gehen davon aus, dass die Tat gezielt geplant wurde und sich ausdrücklich gegen jüdisches Leben richtete.

Der Anschlag reiht sich ein in eine Serie zunehmender Gewalttaten gegen jüdische Gemeinden weltweit. Jüdische Organisationen fordern seit Monaten mehr Schutz für religiöse Einrichtungen und Veranstaltungen. Der Zentralrat mahnte erneut, dass Antisemitismus nicht als Randproblem betrachtet werden dürfe, sondern als reale Bedrohung für offene Gesellschaften. OZD / ©AFP.


OZD-Kommentar – Wenn Feiern zur Zielscheibe werden

Antisemitischer Terror zielt nicht nur auf Menschen, sondern auf Symbole: auf Glauben, Gemeinschaft und das Recht, ohne Angst zu leben. Dass Chanukka-Feste gezielt angegriffen werden, ist ein perfides Signal – es soll jüdisches Leben unsichtbar machen. Wer jetzt noch von Einzelfällen spricht, verkennt die Realität. Der Schutz jüdischer Einrichtungen ist keine Sonderbehandlung, sondern eine demokratische Pflicht. Wegsehen wäre Beihilfe.


Lesermeinungen

„Es ist erschütternd, dass selbst religiöse Feiern nicht mehr sicher sind.“
„Antisemitismus wird viel zu oft relativiert – bis es Tote gibt.“
„Der Staat muss jüdisches Leben besser schützen, weltweit.“


Mini-Infobox

– Anschlag auf Chanukka-Feier in Sydney
– Mindestens elf Tote
– Behörden sprechen von Terrorangriff
– Zentralrat warnt vor globaler Eskalation
– Forderung nach mehr Schutz jüdischer Einrichtungen

OZD-Analyse

Muster antisemitischer Gewalt
– a) Gezielte Angriffe an religiösen Feiertagen
– b) Symbolische Wirkung durch maximale Brutalität
– c) Einschüchterung ganzer Gemeinschaften

Internationale Dimension
– a) Zunahme antisemitischer Taten weltweit
– b) Radikalisierung über nationale Grenzen hinweg
– c) Sicherheitsbehörden unter wachsendem Druck

Gesellschaftliche Verantwortung
– a) Antisemitismus als Angriff auf Demokratie
– b) Prävention und Schutz als Staatsaufgabe
– c) Klare politische und gesellschaftliche Haltung nötig


Was ist Chanukka?
Chanukka ist das jüdische Lichterfest und erinnert an die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels. Es wird acht Tage lang gefeiert und gilt als Fest des Lichts, der Hoffnung und der religiösen Freiheit.

Was ist der Zentralrat der Juden in Deutschland?
Der Zentralrat der Juden in Deutschland ist die politische und gesellschaftliche Vertretung der jüdischen Gemeinden in Deutschland. Er setzt sich für den Schutz jüdischen Lebens, gegen Antisemitismus und für den interreligiösen Dialog ein.


OZD-Extras
Seit dem Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 haben antisemitische Vorfälle weltweit deutlich zugenommen.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.