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Nicht zu fassen: Richterin hortete Akten im Keller - Was ist Burnout?

Überforderte Richterin hortete Akten in Keller: Geringere Strafe verhängt

Gericht

Eine Richterin, die Verfahrensunterlagen manipulierte und Akten unbearbeitet in ihrem Keller lagerte, ist auch in einem zweiten Prozess zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden. 

Allerdings fiel das Strafmaß mit zwei Jahren und zehn Monaten geringer aus als beim ersten Urteil, wie eine Sprecherin des Landgerichts im nordrhein-westfälischen Hagen am Montag mitteilte. In einem ersten Urteil war sie zu drei Jahren und zehn Monaten verurteilt worden.

Die 39-Jährige war in einem Amtsgericht für Straf- und Bußgeldverfahren sowie für Familiensachen zuständig. Als sie im Frühjahr 2018 merkte, dass sie ein von ihr erlassenes Urteil nicht zu den Akten gebracht und damit nicht rechtswirksam dokumentiert hatte, verschleierte sie dies durch eine Manipulation des Verhandlungsprotokolls.

Andere Strafurteile brachte sie gar nicht zu den Akten oder täuschte die fristgerechte Absetzung vor. Zudem verweigerte sie die Bearbeitung einiger Verfahren in Familiensachen und deponierte stattdessen die Akten im Keller ihrer Wohnung.

Im ersten Verfahren gab die Richterin an, sich an die Vorfälle überwiegend nicht erinnern zu können. Ihr Therapeut sei von einer "Arbeitsblockade" ausgegangen, ausgelöst durch die Erwartung, allem gerecht werden zu müssen.

Das Landgericht Hagen verurteilte sie 2021 unter anderem wegen Rechtsbeugung und Urkundenfälschung. Der Bundesgerichtshof bestätigte im Juni 2023 den Schuldspruch, sah in sechs von insgesamt zehn Fällen aber nicht "aktives Tun", sondern lediglich Unterlassen als Grundlage. Daher musste das Landgericht Hagen nun erneut urteilen.

wik/cfm AFP



OZD-Wissen

Was ist Burnout ?

"Burnout" bezeichnet einen Zustand physischer, emotionaler und mentaler Erschöpfung, der durch lang anhaltenden Stress und Überforderung am Arbeitsplatz verursacht wird. Dieser Zustand kann sich in verschiedenen Symptomen äußern, darunter:

Emotionale Erschöpfung: Personen fühlen sich ausgelaugt und übermüdet, haben das Gefühl, emotional nichts mehr geben zu können. Dies ist oft das vorherrschende Gefühl bei Menschen mit Burnout.

Depersonalisation: Dies bezieht sich auf eine zunehmend zynische Einstellung gegenüber der Arbeit und den Kollegen. Betroffene können beginnen, ihre Arbeit und die Menschen, mit denen sie arbeiten, als zunehmend irritierend und frustrierend zu empfinden.

Verminderte Leistungsfähigkeit: Menschen mit Burnout bemerken oft eine Verringerung ihrer beruflichen Leistungsfähigkeit. Sie fühlen sich ineffektiv, sind unzufrieden mit ihren Leistungen und haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren.

Die Ursachen von Burnout sind vielfältig, jedoch häufig verbunden mit langen Arbeitszeiten, hohem Arbeitsdruck, unklaren Arbeitsanforderungen, Konflikten am Arbeitsplatz, mangelnder Kontrolle über die Arbeit und fehlender Anerkennung.

Burnout ist nicht nur ein persönliches Problem, sondern kann auch erhebliche Auswirkungen auf Organisationen haben, darunter hohe Fehlzeiten, Fluktuation und reduzierte Arbeitsleistung. Die Behandlung und Prävention von Burnout kann individuelle Strategien wie Stressmanagementtechniken, Pausen und professionelle Unterstützung durch Therapie umfassen, aber auch organisatorische Maßnahmen wie Verbesserungen der Arbeitsumgebung und des Managements.


Welche Therapien gibt es zu Burnout?

Die Behandlung von Burnout kann verschiedene therapeutische Ansätze umfassen, je nach Schweregrad der Symptome und den individuellen Bedürfnissen der betroffenen Person. Hier sind einige gängige Therapieformen, die bei der Bewältigung von Burnout hilfreich sein können:

Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): Dies ist eine Form der Psychotherapie, die darauf abzielt, negative Denkmuster zu identifizieren und zu ändern, die zu Burnout beitragen können. KVT hilft Personen, effektivere Bewältigungsstrategien zu entwickeln, um mit Stress umzugehen und das Gleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben zu verbessern.

Gesprächstherapie: Diese Art der Therapie bietet einen sicheren Raum, um Gefühle und Erfahrungen zu erkunden und zu verstehen. Durch Gespräche mit einem Therapeuten können Menschen tiefere Einblicke in die Ursachen ihres Burnouts gewinnen und lernen, gesündere Arbeitsgewohnheiten zu entwickeln.

Stressmanagement-Training: Dies kann Kurse oder Workshops umfassen, die Techniken zur Stressreduktion lehren, wie z.B. Achtsamkeitsmeditation, progressive Muskelentspannung oder Atemübungen. Solche Trainings helfen, die Stressresilienz zu verbessern und können präventiv gegen Burnout wirken.

Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (MBSR): Dieses Programm kombiniert Meditation und Yoga, um Achtsamkeit zu fördern und Stress abzubauen. MBSR hat sich als effektiv erwiesen, um Symptome von Stress, Angst und Depression zu reduzieren, die oft mit Burnout einhergehen.

Gruppentherapie: In Gruppensitzungen können Teilnehmer Erfahrungen austauschen und Unterstützung von anderen erhalten, die ähnliche Herausforderungen erleben. Dies kann das Gefühl der Isolation verringern und alternative Bewältigungsstrategien aufzeigen.

Lebens- und Karrierecoaching: Coaching kann dabei helfen, berufliche Ziele neu zu bewerten, Prioritäten zu setzen und einen ausgewogeneren Lebensstil zu fördern. Ein Coach arbeitet oft an praktischen Lösungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Lebensqualität.

Erholung und Zeitmanagement: Beratung zur Verbesserung des Zeitmanagements und zur Etablierung regelmäßiger Erholungszeiten kann ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Therapie sein. Dies hilft, Überarbeitung zu vermeiden und genügend Zeit für Entspannung und persönliche Interessen sicherzustellen.

Es ist wichtig, dass Menschen, die Anzeichen von Burnout zeigen, professionelle Hilfe suchen, um eine geeignete Therapieform zu finden, die ihren spezifischen Bedürfnissen entspricht. Ein Arzt oder Therapeut kann eine fundierte Empfehlung basierend auf der individuellen Situation der Person geben.


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