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Sport gegen Sexismus und Homophobie - mit OZD-Wissen

Die Fan-Gruppe "Unsere Kurve" hat ihre Unterstützung für die Initiative "Sports free" deutlich gemacht.

Sport 

Die Fan-Gruppe "Unsere Kurve" hat ihre Unterstützung für die Initiative "Sports free" deutlich gemacht. 

Thomas Keesen, der Sprecher der Organisation, kritisierte, dass der Männer-Profi-Fußball bisher "keine adäquaten Bedingungen für Outings geschaffen" habe und damit "klar hinter der gesellschaftlichen Entwicklung" zurückbleibe. Er begrüßt die Kampagne als eine potenziell transformative Kraft, die "hoffentlich den passenden Rahmen insbesondere für schwule Fußballer" bietet.

Keesen betonte auch die Vielfalt und Offenheit der Fußballfans: "Es gab keinen Zeitpunkt im Fußball, wo ein Outing mehr Unterstützung bekommen könnte als jetzt in 2024", und erwartet "eine breite Akzeptanz der Kampagne unter Fußballfans bundesweit".

Derweil zeigte Marcus Urban vom Verein für Vielfalt in Sport und Gesellschaft eine gemischte Stimmung auf. Trotz der Ankündigung eines kollektiven Coming-outs am 17. Mai, dämpfte er die Erwartungen: "Aktive Profifußballer halten sich noch zurück", erklärte er, und wies darauf hin, dass "höchste Vorsicht" unter den Spielern herrsche, die "extrem vorsichtig" seien und "keiner sich aus der Deckung" traue.

Urban skizzierte ein düsteres Bild des aktuellen Zustands: Viele Spieler glauben, dass ein Coming-out ihre Karrieren gefährden würde und führen deshalb ein Doppelleben. "Die schwulen Profis führen Doppelleben, manche haben Scheinfreundinnen und treffen sich nur im Geheimen mit anderen Männern", sagte er.

Er betonte, dass der 17. Mai nur "ein Anfang sein" solle, ein Aufruf an Spieler und Funktionäre, sich zu positionieren. Die Kampagne "Sports Free" soll über diesen Tag hinausgehen und "einen Rahmen schaffen, der es den Profis leichter macht", sich zu outen.


Kommentar

Kritisch betrachtet, spiegeln diese Kommentare eine Sportwelt wider, die noch immer mit tief verwurzelten Problemen des Sexismus und der Homophobie kämpft. Die Bemühungen von "Unsere Kurve" und "Sports free" sind lobenswert, aber die tatsächliche Akzeptanz und Umsetzung in der breiteren Fußballgemeinschaft bleibt eine offene Frage. Der optimistische Ton der Organisatoren steht im Kontrast zu den realen Ängsten und dem Widerstand innerhalb der Spielercommunity, was auf eine signifikante Diskrepanz zwischen Ideal und Wirklichkeit hinweist.


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Was ist Sexismus und was Homophobie?

Sexismus bezieht sich auf Vorurteile, Stereotypen oder Diskriminierung, die aufgrund des Geschlechts einer Person erfolgen. Dies kann sich in einer Vielzahl von Formen zeigen, von offener Benachteiligung und Herabsetzung bis hin zu subtileren, systemischen Formen der Ungleichbehandlung. Sexismus kann sich gegen jede Person richten, betrifft jedoch historisch und kulturell häufig Frauen und Mädchen. Er manifestiert sich in verschiedenen Bereichen des Lebens, einschließlich Arbeitsplatz, Bildung, Medien und Politik und beeinträchtigt oft die Chancengleichheit sowie die persönliche und berufliche Entwicklung der Betroffenen.

Homophobie hingegen ist die Angst vor Abneigung gegen oder Diskriminierung von Homosexuellen oder der Homosexualität allgemein. Sie kann auch Personen einschließen, die als homosexuell wahrgenommen werden, unabhängig von ihrem tatsächlichen sexuellen Orientierung. Homophobie kann zu persönlicher und gesellschaftlicher Ausgrenzung führen, psychische und physische Gewalt provozieren und verhindert, dass Individuen ihre Identität offen leben können. In vielen Kulturen gibt es bedeutende soziale und juristische Hindernisse, die durch homophobe Einstellungen aufrechterhalten werden, wie z.B. Gesetze gegen gleichgeschlechtliche Ehen oder die offene Dienstpflicht von homosexuellen Menschen in den Streitkräften.

Beide Formen der Diskriminierung basieren auf Vorurteilen und Unwissenheit und sind tief in vielen Gesellschaftsstrukturen verwurzelt. Der Kampf gegen Sexismus und Homophobie ist ein wesentlicher Aspekt sozialer Gerechtigkeitsbewegungen weltweit und zielt darauf ab, Gleichberechtigung und Respekt für alle Menschen, unabhängig von ihrem Geschlecht oder ihrer sexuellen Orientierung, zu fördern.

OZD

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