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Inflation sinkt leicht: Günstiger Sprit trifft teure Dienstleistungen

Im April sank die Inflation in Deutschland leicht auf 2,1 %. Billigerer Sprit und Heizöl wirkten dämpfend, während Dienstleistungen und Lebensmittel teurer wurden. Sondereffekte wie der niedrige Ölpreis und Ostern beeinflussten die Preisentwicklung.

Die Inflation in Deutschland zeigt im April eine leicht rückläufige Tendenz – ein Signal der Beruhigung, das jedoch nicht ohne Dämpfer kommt. Das Statistische Bundesamt bestätigte die erste Schätzung: Die Teuerungsrate lag bei 2,1 %, nach 2,2 % im März und 2,3 % im Februar. Vor allem sinkende Energiepreise haben den Preisdruck abgeschwächt.

Der auffälligste Rückgang zeigte sich bei den Kraftstoffen: Minus 8,3 % im Jahresvergleich. Heizöl war sogar fast 13 % günstiger. Ursache hierfür ist laut Silke Tober vom IMK ein statistischer Sondereffekt: Vor einem Jahr war der Ölpreis auf einem Jahreshöchststand – heute auf dem Tiefpunkt. Auch der Strompreis sank, wenn auch moderater.

Doch während Autofahrer und Heizkunden aufatmen können, trifft es andere Verbraucher umso härter. Dienstleistungen wurden im Schnitt 3,9 % teurer, angetrieben von Preissteigerungen bei Flugreisen, Pauschalurlauben und dem Deutschlandticket. Hier zeigt sich, wie empfindlich bestimmte Preissegmente auf kalendarische oder politische Änderungen reagieren können – wie eben Ostern oder Tarifumstellungen.

Auch bei Lebensmitteln bleibt der Preisdruck bestehen: Plus 2,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Teurer wurden besonders Molkereiprodukte, Eier, Obst und Gemüse. Zwar hat sich die Dynamik gegenüber März etwas verlangsamt, doch für viele Haushalte bleibt der Einkauf spürbar teurer.

Trotz dieser teils gegenläufigen Entwicklungen sieht Expertin Tober insgesamt Zeichen der Entspannung. Sie erwartet, dass die Inflation sich im weiteren Jahresverlauf um das Ziel der Europäischen Zentralbank von zwei Prozent einpendeln könnte – eine vorsichtige, aber hoffnungsvolle Prognose.

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP