Freudige Erzählkultur begeistert! Thomas Klank als Gästeführer präsentiert Kultur und Geschichte auf Schloss Hohentübingen. Internationaler Museumstag in Tübingen, auch auf dem hohen Schloss am 18.05.2025
Spontaner Besuch auf der Fahrt von Stuttgart in Richtung Norden. Die Stuttgarter Planen am Bahnhof verdeckten den Weg Richtung Park und die Frage wie komme ich in den Norden wurde durch die Ankündigung der Bahn Richtung Tübingen schlagartig beschlossen.
Nach mutmaßlich über 25 Jahren noch einmal im sonnigen Tübingen. Am Samstag. Keine Studenten am Neckar.
Vor Jahren vom Ortsteil Hagelloch gehört und als Bruder König Andreas von Ulm und Duisburg, wenn er noch lebt und sich verträgt, auch wenn anerkannt werden muss, das Duisburg nicht Burg sondern Stadt ist, erst einmal Frühstück mit Kaffee und Croissant.
Die ersten Schritte in Richtung Universität und mitten zwischen den alten Häusern und kleinen Gassen, Gott vergebend bei Sonnenschein. Die Tische der Cafés voll und gute Laune bei Touristen und Gästen. Kurz nach einem Einblick in alte, manchmal leerstehende Ladenlokale und doch einer prachtvollen Kulisse zwischen Rathaus und Schlosskirche, eine kleine Familienwanderung mit Kindern auf der Suche nach Geheimnis oder Versteck, eine Treppe hinauf zum Schloss. Hinterher!
Eine Tafel verspricht eine Führung am Nachmittag, auch wenn das Konto bald leer ist bietet sich auf dem Weg die Straße hinab die Gelegenheit nach einem Appartement. Kurz telefoniert und auch wenn der Rest des Monats vom Gemüse des Balkongartens in der Düsseldorfer Innenstadt mit Reisbeilage gespeist wird, für zwei Tage gebucht. Deutschlandticket sei dank!
Um halb drei mit dem letzten Stuttgarter Bier aus dem Rucksack nach oben auf den Berg in das von großem Gemäuer getragenen Schloss. Die Gesellschaft wartet freudig im inneren, zahlreich und interessiert. Ein jung gebliebener, wie sich später herausstellt, Meister der Geschichte betritt eilig den Raum und ruft auf, der Tag ist kurz und morgen, am Sonntag ist internationaler Museumstag in Tübingen auch in dem hoch auf dem Berg liegenden Schloss.
Thomas Klank stellt sich kurz vor, nimmt die Leute mit vor das Burgtor, und beginnt mit der Geschichte des Adelshauses und der Stadt, es folgen eine Astronomische Besonderheit, eine kleine runde sehr massive doch mit altem Bleidach bedeckten Sternenwarte des Tübinger Bohnenberger Observatoriums. Augenscheinlich, auch wenn die Linsen fehlen, einfach aber doch präzise drehte sich das Objektiv früher auf sicheren Schienen.
Einen Abstecher in ein Nebengebäude der Ethnologie finden sich alte Gefängniszellen, die früher mit mehreren Betten eng belegt und massiven Türen, fast Toren ähnlichen Beeindruck´ gesichert waren. Neben den Geschichten die ich mir als Autor und neben König Andreas, einer einem Kurfürstenbogen ähnlichem Überrest römischen Theaters samt Kronen und dreier Zölibaterklärungen über den Tübinger Ortsteil Hagelloch ausmale erinnere ich mich an Ansprachen wie „Meine Oma war eine Dame, sie lehrte mich die jungen Frauen auszufragen und diesen mir nichts zu erzählen“ während ich Glück bei Junggesellinnenabschied wünschte. Dem Andreas ein Lämmchen, dem Hagel ein Kreuz, dem Andreas ein Flämmchen, den Hagel erfreuts folgte früher eine zünftige Heberei die beide in den Turm gebracht haben soll. Als Enkel eine Dame und einer Kräuterbergmutter die Handfertigkeiten von der Grafenburg in ihrer Küche hütete gab man früher in Tübingen den Großeltern den Tipp mit den Enkelkindern Heidelbeeren zu sammeln. Auch wenn die Universitäten Tübingen und Heidelberg ihre lange Zusammenarbeit vor kurzem beendet haben blieben Überreste des Magister Graf Vitt macht jeden Shit mit mit der Rekonstruktion Romanus, Greekuss und Physikus in altem Kurfürstenbogenresten der Geschichte, den Heidelbergern nichts von den Heidelbeeren zu erzählen. Der Hagel gehört nicht ins Loch, sondern an den Cafétisch im sonnigen Tübingen.
Mit einem Blick auf den großen Turm samt Blitzableiter und der Erzählung der Wohnung und dem Arbeitsplatz der Astronomen wird bei den großen Steinblöcken Eindrucksvoll die Wehrhaftigkeit des Schlosses gegenüber den einfachen Schlosselementen der Adelsstand klar.
Die Geschichte über die Größe des Tores, manchen schmalen Toren der Burgen oft älteren Baujahres etwas überlegen, aber mit Verkleinerung trotzdem hell erscheinenden Einganges in das Kastell. Schlicht, einfach doch geprägt von den Fenstern verschiedener Baustile auf den vier Seiten und dem offenem Wehrgang dem Wohntrakt vorgelagerten Fachwerk bietet dies Abwechslung und rustikal Schlosscharakter, auch wenn eine Wehranlage den Schlosstrakt umgibt.
Thomas Klank führt die Besuchergruppe und spricht begeisternd und detailliert von den wissenschaftlichen Zeitaltern des Schloss Hohentübingen. Mit mehreren wissenschaftlichen Erwähnungen der in einer Steintafel verewigten Söhne der Festung betritt die Gruppe das innere, steigt Treppen hinauf und gelangt in die Säle der Herzöge. Zahlreiche Portraits böhmischer Fürstenkrause tragender Hochadligen lassen ein Bild von klarer Struktur und sakramentaler Entschlossenheit gezeichneter Vergangenheit erkennen.
Im Abschluss eine Wanderung in Richtung Dach, Treppen gestiegen erschließt sich eine schlichte, wohl die erste evangelisch gebaute Kirche, die heute im Besitz des Landes Baden-Württemberg und nicht der Landeskirche ist, einen massiven viele Tonnen schweren Altar muss man wohl durch die noch nicht vorhandene Seitenwand gewuchtet haben. Die filigrane Erzählung über katholische Altare mit der Pficht ein Weihekreuz zu stellen und manchen evangelischen Tischen, die mich als Autor an die Erinnerung „Ich hatte noch nie einen Sonntagstisch“ erinnern lassen.
Andy Hagels Novelle „Das Déjà-vu des Doktor Niemand“ epubli 2021, als Buch und Hörbuch (P) 2024 eSThetic voice vor Betrachtung eines Indianerschreins geschrieben, nach welchem die Naturbetrachtung der Studenten der literarischen Romantik, alter Magister nachgeprüft wird. Andreas Graf und Hagel ohne Fachwörterbuch mit der Empfehlung Morgentau, Nebel oder Herbstlaub und was sich sonst noch anbietet zur rechten Zeit einzufangen. Die Überreste eines dreizehner Almanachs unvollendet bildeten einen der Grundstöcke für das Verständnis um den Prozess der Geistwerdung. www.texthagel.de