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Nordrhein-Westfalen belegt Spitzenplatz bei der Exzellenzstrategie

Universitäten in Nordrhein-Westfalen bauen Vorsprung weiter aus / Ministerpräsident Wüst: Unser Land zählt zur absoluten Spitze der internationalen Wissenschaft

In Nordrhein-Westfalen gibt es künftig 15 Exzellenzcluster für internationale Spitzenforschung! Das hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) am Donnerstag, 22. Mai 2025, bekannt gegeben. Damit liegt Nordrhein-Westfalen erneut vor allen anderen Bundesländern und baut seine Spitzenposition auf hohem Niveau weiter aus. Im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern erhalten Cluster von acht (vorher sieben) Universitäten aus Nordrhein-Westfalen für sieben Jahre eine jährliche Förderung in Höhe von bis zu 10 Millionen Euro. Förderbeginn ist der 1. Januar 2026. Besonders erfolgreich war erneut die Universität Bonn, die acht Exzellenzcluster holte (vorher sechs) – mehr als jede andere Universität in Deutschland.

Die 15 Cluster verteilen sich auf die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, die RWTH Aachen, die Universität zu Köln, die Ruhr-Universität Bochum, die TU Dortmund, die Universität Münster, die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (im Verbund mit Köln) und – neu hinzugekommen – die Universität Siegen (im Verbund mit Bonn und Dortmund).

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Diese Entscheidung zeigt: Nordrhein-Westfalen ist unverändert ein herausragendes Zentrum der Wissenschaft in Deutschland. Hier werden Maßstäbe gesetzt. Mit erstklassigen 15 von bundesweit 70 bestätigten Exzellenzclustern zählt unser Land zur absoluten Spitze der internationalen Wissenschaft. Gemeinsam mit unseren Universitäten schaffen wir die besten Voraussetzungen für Forschung auf höchstem Niveau. Jetzt können wir die Zahl der Exzellenzcluster im Land noch erweitern und bauen damit unseren Anspruch, ein herausragender Hotspot für Wissenschaft zu sein, weiter aus. Nordrhein-Westfalen überzeugt durch innovative Forschung, ausgezeichnete Nachwuchsförderung und eine starke internationale Vernetzung. Wenn es um Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit geht – sei es bei der Energiewende, der IT-Sicherheit oder dem medizinischen Kampf gegen Volkskrankheiten wie Krebs und Alzheimer – schauen Deutschland und Europa auch und vor allem nach Nordrhein-Westfalen.“

Wissenschaftsministerin Ina Brandes: „Die Familie der Exzellenzcluster in Nordrhein-Westfalen hat Zuwachs bekommen! Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben einmal mehr bewiesen, dass Nordrhein-Westfalen zur Spitze der internationalen Forschungslandschaft gehört. Als Landesregierung haben wir die Universitäten nach Kräften bei der Bewerbung der Exzellenzcluster unterstützt. Dieses Engagement hat sich ausgezahlt. Das Land kann stolz sein auf Spitzenforschung ‚made in NRW‘.“

Voraussetzung für eine Projekt-Förderung als Exzellenzcluster sind herausragende Leistungen in international bedeutsamen Forschungsfeldern. Dazu gehören auch exzellente Ausbildungsmöglichkeiten für den wissenschaftlichen Nachwuchs und die Chancen für junge Forscherinnen und Forscher, sich zu profilieren. Die Exzellenzcluster bündeln internationale Spitzenforschung zu gesellschaftlich hochrelevanten Themen – von Gesundheit und Nachhaltigkeit über Digitalisierung bis hin zu neuen Technologien. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten dabei interdisziplinär an den großen Fragen unserer Zeit.

Die Auswahl hat auch Auswirkungen auf die Exzellenzuniversitäten: Universitäten, die den Titel „Exzellenzuniversität“ erreichen wollen, müssen über mindestens zwei Cluster verfügen, Universitätsverbünde über drei.

Bundesweit gibt es elf Exzellenzuniversitäten beziehungsweise -universitätsverbünde. In der nächsten Förderperiode ab 2027 könnte die Zahl bis auf 15 Universitäten steigen. In Nordrhein-Westfalen haben bislang die Universität Bonn und die RWTH Aachen den begehrten Status einer Exzellenzuniversität. In der nächsten Runde erfüllen nun neben Aachen und Bonn auch die Universität zu Köln, die Ruhr-Universität Bochum und die TU Dortmund die Voraussetzungen für das Rennen um den Exzellenzstatus. Damit können fünf Universitäten aus Nordrhein-Westfalen einen Einzelantrag im Exzellenzuniversitäts-Verfahren stellen – mehr als in jedem anderen Bundesland.

Diese Cluster sind neu: 

CARE: Klimaneutrales und ressourceneffizientes Bauen: (Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen im Verbund mit der Technischen Universität Dresden): Klimaneutrales Bauen und zugleich bezahlbaren und klimaresilienten Wohnraum zu schaffen in Verbindung mit den schwierigen Arbeitsbedingungen der Baubranche sind die zentralen und zukunftsorientierten Fragestellungen dieses Clusters.

Color meets Flavor – Suche nach neuen Phänomenen in der starken und schwachen Wechselwirkung (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn im Verbund mit der Technischen Universität Dortmund und der Universität Siegen): Die Entdeckung neuer physikalischer Phänomene ist die Zielrichtung dieses Clusters. Gerade im Bereich der Teilchenphysik können durch die enge Verknüpfung von theoretischem und experimentellem Arbeiten neue Erkenntnisse erzielt werden.

Unser dynamisches Universum (Universität zu Köln im Verbund mit der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn): Grundlegende physikalische Prozesse vor dem Hintergrund der dynamischen Struktur und Entwicklung des Universums werden hier mit KI-Unterstützung gemessen und erklärt, um neue Erkenntnisse der Raum-Zeit-Strukturen zu gewinnen.

Diese Cluster erhalten eine erneute Förderung:

BCDSS – Bonn Center for Dependency and Slavery Studies – Beyond Slavery and Freedom (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn): Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern untersuchen aus fachspezifischen, inter- und transdisziplinären Perspektiven tiefgreifende soziale Abhängigkeitsverhältnisse wie Sklaverei, Leibeigenschaft, Schuldknechtschaft und andere Formen der dauerhaften Abhängigkeiten über Epochen, Regionen und Kulturen hinweg.

CASA – Cyber Security in the Age of Large-Scale Adversaries (Ruhr-Universität Bochum): Das Thema ist hier Cybersicherheit. Forschungsthemen sind unter anderem Kryptographie und sichere Software für das Zeitalter der Quantencomputer, Hardwaresicherheit, nutzerfreundliche Sicherheit, Künstliche Intelligenz und Fairness. CASA arbeitet erfolgreich daran, zur Sicherheit öffentlicher Institutionen, kritischer Infrastrukturen, von Wahlen, von Unternehmen und von Bürgerinnen und Bürgern beizutragen.

CECAD – Exzellent in Alternsforschung (Universität zu Köln): Der Cluster erforscht Alterungsprozesse und altersbedingte Krankheiten wie Diabetes und Übergewicht sowie Nieren-, Haut- und neurodegenerativer Erkrankungen – beispielsweise Alzheimer. Teil der Forschung ist es, molekulare und zelluläre Mechanismen des Alterns aufzuklären, um neue Ansätze für die Prävention, Diagnose und Behandlung zu entwickeln.

CEPLAS – SMARTe Pflanzen für die Anforderungen von morgen (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universität zu Köln): Der Klimawandel und ein Rückgang von natürlichen Ressourcen bedrohen die weltweite Pflanzenproduktion. Gleichzeitig steigt die globale Nachfrage nach pflanzlichen Produkten rasant. Der Cluster betreibt Grundlagenforschung für innovative Strategien, wie diese großen Herausforderungen gemeistert werden können.

ECONtribute – Märkte & Public Policy (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und Universität zu Köln): Dieses gemeinsame Cluster der Universitäten Bonn und Köln betreibt Grundlagenforschung zu wirtschaftlichen, sozialen und politischen Faktoren, die das menschliche Verhalten beeinflussen. Übergeordnetes Ziel ist es, den Austausch zwischen Wissenschaft und Politik zu fördern.

FSC – The Fuel Science Center (Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen): Mehr als 150 Forscherinnen und Forscher arbeiten an der Zukunft der Mobilität. Kernthema ist die Entwicklung von flüssigen Energieträgern wie beispielsweise „Bio-hybrid Fuels“, die eine hocheffiziente und saubere Verbrennung ermöglichen und so als nachhaltige Kraftstoff-Alternative genutzt werden können.

HCM – Hausdorff Center for Mathematics: Grundlagen, Modelle, Anwendungen (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn): Deutschlands erstes Mathematik-Exzellenzcluster wird seit 2006 gefördert und hat das Ziel Spitzenforschung im Bereich der Mathematik und ihrer Anwendungen voranzubringen. Seine Bandbreite erstreckt sich von ambitionierter Grundlagenforschung und mathematischer Modellierung bis zu industriellen, ökonomischen und medizinischen Anwendungen.

ImmunoSensation – Das immunsensorische System (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn): Dieser Cluster erforscht das menschliche Immunsystem über die Grenzen der klassischen Immunologie hinaus, um es besser zu verstehen. Im Kern der Arbeit stehen die Immun-Sensoren, die Rezeptoren des angeborenen Immunsystems, und deren Beteiligung an der Entstehung von Volkskrankheiten wie Krebs und Neurodegeneration.

Mathematik Münster – Dynamik – Geometrie – Struktur (Universität Münster): Der Cluster verknüpft verschiedene mathematische Bereiche miteinander, um auf diese Weise umfassende Ansätze zu entwickeln, die bedeutende mathematische Probleme lösen und neue Anwendungsbereiche erschließen. Die Ergebnisse sind wichtige Grundlagen für andere Forschungsbereiche wie Künstliche Intelligenz, Wirtschaftsökonomie, bildgebende Verfahren, Material- und Lebenswissenschaften.

ML4Q – Materie und Licht für Quanteninformation (Universität zu Köln, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen und Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn): Quantencomputing ist eine der großen Zukunftstechnologien. Die Forscherinnen und Forscher dieses Clusters zählen international zur absoluten Spitze und entwickeln neuartige Konzepte für diese vielversprechende Technologie. Themen sind etwa Grundlagenforschung in Quantenmaterie bis hin zu Algorithmen, über vier Qubit-Plattformen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien: supraleitende, Rydberg-, Spin- und topologische Qubits.

PhenoRob – Robotik und Phänotypisierung für Nachhaltige Nutzpflanzenproduktion (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn): Die Produktion von Nutzpflanzen für Lebensmittel oder Rohstoffe spielt eine essentielle Rolle für die Zukunft und steht vor mehreren Herausforderungen. Begrenzte Ackerflächen und Nährstoffe sowie negative Folgen von Dünger sind einige davon. Unter anderem mit KI und Robotik arbeiten die Forscherinnen und Forscher daran, neue Wege für die Landwirtschaft zu entwickeln.

RESOLV – Ruhr Explores Solvation – Verständnis und Design lösungsmittelabhängiger Prozesse (Ruhr-Universität Bochum und Technischen Universität Dortmund): Zahlreiche chemische Reaktionen, wichtige industrielle Prozesse und nahezu alle biologischen Vorgänge finden in Lösung statt, wobei Wasser das häufigste Lösungsmittel ist. Der Cluster hat Solvation Science als neues interdisziplinäres Forschungsfeld etabliert und die Rolle von Lösungsmitteln als aktiven Teilnehmer von chemischen Prozessen neu definiert. Die Erkenntnisse können beispielsweise für die Optimierung von Wirkstoffen genutzt werden.

Land.NRW

Foto: Land.NRW / absfreepic.com

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