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Trump attackiert Putin: „Er spielt mit dem Feuer“

Donald Trump verschärft den Ton gegen Wladimir Putin: Der Ex-Präsident nennt den Kremlchef „völlig verrückt“ und warnt vor einem „Untergang Russlands“ – seine Botschaft ist eine explosive Drohung.

Donald Trump hat seine Attacken gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin nochmals zugespitzt. Auf seiner Onlineplattform Truth Social erklärte der ehemalige US-Präsident am Dienstag, Putin „spiele mit dem Feuer“ – eine klare Warnung in Richtung Moskau. Schon am Sonntag hatte Trump den russischen Staatschef als „völlig verrückt“ bezeichnet und damit international für Aufsehen gesorgt.

„Putin versteht nicht, dass ohne mich bereits viele wirklich schlimme Dinge mit Russland passiert wären“, schrieb Trump nun nach. Er meine „wirklich schlimme“ Dinge – in Großbuchstaben. Was genau er damit meinte, ließ er offen. Ob Trump damit auf Sanktionen, militärische Maßnahmen oder wirtschaftliche Druckmittel anspielt, blieb unklar.

Vor Journalisten hatte Trump am Wochenende erklärt: „Ich bin nicht glücklich damit, was Putin macht. Er tötet viele Menschen, und ich weiß nicht, was zum Teufel mit Putin los ist.“ Er warnte eindringlich davor, dass eine vollständige Einnahme der Ukraine für Russland in einer Katastrophe enden werde: „Das wird zum Untergang Russlands führen.“

Der sich zuspitzende Ton des ehemaligen US-Präsidenten kommt zu einem brisanten Zeitpunkt. Am Mittwoch beginnt der Antrittsbesuch des neuen Bundesaußenministers Johann Wadephul (CDU) in Washington. Gemeinsam mit seinem US-Amtskollegen Marco Rubio will er über die transatlantische Sicherheits- und Verteidigungspolitik sprechen – der Ukraine-Krieg steht dabei ganz oben auf der Agenda.

OZD


OZD-Kommentar
Donald Trump liebt die große Bühne – und diesmal liefert er dem Weltpublikum ein explosives Schauspiel: Die Verbalattacken gegen Wladimir Putin sind so scharf wie nie zuvor. Ob es sich um Wahlkampfgetöse handelt oder ob Trump tatsächlich zu einer Kehrtwende gegenüber Russland bereit ist, bleibt offen. Doch eines ist klar: Mit Aussagen wie „wirklich schlimme Dinge“ und „Untergang Russlands“ beschwört er eine Eskalation herauf, die kein Präsident leichtfertig aussprechen sollte. Putin dürfte die Worte zur Kenntnis nehmen – und kalkulieren, was sie im Falle eines Trump-Comebacks bedeuten könnten.

Trumps Strategie: sich als einziger Garant für Stabilität zu inszenieren, während er gleichzeitig mit dem Flächenbrand droht. Wer Frieden will, so suggeriert er, muss ihn wählen – andernfalls geht die Welt in Flammen auf. Diese Politik des kalkulierten Chaos ist brandgefährlich. Und doch funktioniert sie. Für Trump. Für den Westen? Das steht auf einem anderen Blatt.

OZD-Analyse

1. Trumps Eskalationsrhetorik gegenüber Putin
a) Neue Tonlage – Noch während seiner Präsidentschaft galt Trump als Putin-Versteher. Nun positioniert er sich als scharfer Kritiker.
– Die Formulierungen „völlig verrückt“ und „spielt mit dem Feuer“ deuten auf eine strategische Neujustierung hin.
b) Politisches Kalkül – Trump will sich als einziger Machtfaktor präsentieren, der Russland bändigen kann.
– Seine Rhetorik zielt auf republikanische Hardliner und außenpolitische Falken.

2. Unklare Konsequenzen – echte Drohung oder Theater?
a) Interpretation offen – Die Warnung vor „wirklich schlimmen Dingen“ bleibt bewusst vage.
– Es gibt keinerlei Hinweise, welche Maßnahmen Trump konkret meint.
b) Symbolik statt Substanz – Trumps Methode: maximale Bedrohung bei minimaler Verbindlichkeit.
– Kritiker werfen ihm vor, damit internationales Vertrauen zu untergraben.

3. Auswirkungen auf die US-Außenpolitik
a) Wahlkampf mit Weltpolitik – Trumps Äußerungen wirken auch als Testballon für einen möglichen Wiedereinzug ins Weiße Haus.
– Im Zentrum steht sein Narrativ: Nur Trump kann Putin stoppen.
b) Reaktion in Europa – Die Aussagen fallen zeitlich mit diplomatischen Gesprächen der Bundesregierung zusammen.
– Der neue Außenminister Johann Wadephul dürfte in Washington für Klarheit sorgen müssen, wie geschlossen der Westen wirklich steht.

Was ist Truth Social?
Truth Social ist eine Social-Media-Plattform, die von Donald Trump im Februar 2022 gegründet wurde, nachdem er bei Twitter (heute X) dauerhaft gesperrt worden war. Die Plattform versteht sich als Sprachrohr für „freie Meinungsäußerung“ und richtet sich in erster Linie an Trumps Unterstützerbasis. Kritiker werfen Truth Social vor, Falschinformationen und rechte Propaganda zu begünstigen. Die Nutzerzahlen sind im Vergleich zu den großen Netzwerken gering, doch für Trump bleibt es das wichtigste Werkzeug seiner öffentlichen Kommunikation.

Was ist der Ukraine-Krieg?
Der Krieg in der Ukraine begann am 24. Februar 2022 mit dem großflächigen Angriff Russlands auf das Nachbarland. Der Kreml unter Wladimir Putin rechtfertigte die Invasion mit haltlosen Behauptungen, das Ziel sei eine „Entnazifizierung“ der Ukraine. Der Westen reagierte mit massiven Sanktionen gegen Russland und umfangreicher militärischer Hilfe für Kiew. Bis Mai 2025 sind nach UN-Angaben über 100.000 Menschen getötet oder verletzt worden, Millionen sind auf der Flucht. Der Krieg gilt als gefährlichster Konflikt in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.


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