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Hobby-Drohne behinderte Rettungshubschrauber

Drohnen-Camp startet Sicherheitsinitiative

Kampagne für sichere und regelkonforme Drohnennutzung in Deutschland - Regelüberblick: Sechs zentrale Vorgaben für Drohnenpiloten - EDR-Flugverbotszonen: Hohe Strafen bei Flügen über Regierungseinrichtungen & Events - Infografik zeigt zentrale Regeln für Flughäfen, Einsatzorte und Krankenhäuser 

Leipzig - Nach einem kritischen Vorfall Anfang Mai, bei dem eine privat geflogene Drohne den Start eines Rettungshubschraubers in Rheinland-Pfalz blockierte, startet Drohnen-Camp.de – eines der führenden Fachportale für Drohnenpiloten in Deutschland – eine bundesweite Initiative für verantwortungsvolles Drohnenfliegen. Kern der Kampagne ist ein partizipativ erarbeiteter Verhaltenskodex, der erstmals gemeinsam mit Piloten entwickelt wird. Ziel ist es, Regeln klarer zu vermitteln, Sicherheitsbewusstsein zu stärken und praxisnahe Standards zu etablieren, die über gesetzliche Vorgaben hinausgehen. In den kommenden Wochen werden hierzu praxisnahe Materialien, leicht verständliche Darstellungen und Handlungsempfehlungen veröffentlicht.

Technik darf Sicherheit nicht gefährden

„Auch wenn solche Zwischenfälle Einzelfälle bleiben, zeigen sie, wie schnell fehlendes Wissen im Ernstfall zu realen Gefahren führen kann. Technische Möglichkeiten dürfen niemals über der Sicherheit stehen. Wäre der Pilot innerhalb der Sichtweitenregel geblieben, hätte sich der Vorfall vermeiden lassen. Viele Piloten kennen die Regeln, doch es braucht klare, gemeinsam getragene Lösungen. Darum setzen wir auf Dialog“, sagt Francis Markert, Prüfer für Drohnenführerscheine und Mitgründer des Fachportals Drohnen-Camp. Auch grundlegende Themen wie Versicherungspflicht, Mindestabstände oder Flugverbotszonen würden häufig unterschätzt.

Sechs grundlegende Regeln für Drohnenpiloten in Deutschland

Damit Drohnenflüge sicher und rechtlich zulässig bleiben, müssen klare Regeln beachtet werden. Diese sechs Vorgaben gelten aktuell in Deutschland:

Registrierungspflicht: Betreiber von Kamera-Drohnen müssen sich beim Luftfahrt-Bundesamt registrieren.

Sichtweite: Drohne muss im Flug gut erkennbar sein (Richtwert von 150 Metern, je nach Modell).

Flugverbote: U. a. über Unfallorten, Rettungseinsätzen, Menschenansammlungen und Flugplätzen.

Maximalflughöhe: 120 Meter über Grund.

Haftpflichtversicherung: Obligatorisch – private Policen decken Drohnenflüge oft nicht ausreichend ab.

Qualifikation: Je nach Drohnentyp sind spezielle Schulungen und Prüfungen notwendig

Flugbeschränkungsgebiete: Bis zu 2 Jahre Haft bei unerlaubten Flügen

Ein oft unterschätzter Sonderfall sind sogenannte ED-Rs (Flugbeschränkungsgebiete). Diese schützen kritische Infrastruktur, Regierungseinrichtungen oder Großereignisse – etwa rund um das Berliner Regierungsviertel oder bei politischen Gipfeltreffen.

Wer dort ohne ausdrückliche Genehmigung fliegt, riskiert nicht nur hohe Bußgelder, sondern kann sich strafbar machen. Bei Verstößen droht sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren.

Über Drohnen-Camp: Als eines der führenden Fachportale für Drohnenpiloten in Deutschland bietet Drohnen-Camp seit 2020 praxisnahe Schulungen (online und vor Ort), interaktive Karten zu Flugverbotszonen, Fachartikel, Video-Anleitungen sowie umfassende Informationen zu Versicherungs- und Rechtsfragen. Gegründet wurde das Portal von Sabrina Herrmann und Francis Markert, die seit mehr als zehn Jahren Drohnenpiloten fachlich begleiten. Sie sind zudem Autoren des Fachbuchs „Drohnen – Die große Fotoschule“, das beim Rheinwerk Verlag oder direkt auf Drohnen-Camp erhältlich ist.

Drohnen-Camp.de

Alle Angaben ohne Gewähr.