Simon Yates hat auf der vorletzten Etappe des 108. Giro d’Italia eindrucksvoll zugeschlagen. Auf dem legendären Colle delle Finestre setzte sich der Brite vom Team Visma-Lease a Bike von seinen Rivalen ab und schnappte sich das Rosa Trikot. Die 205 Kilometer lange Königsetappe von Verrès nach Sestrière forderte die Klassementfahrer – und Yates nutzte seine Chance eiskalt. Isaac del Toro und Richard Carapaz konnten dem Tempo nicht folgen und verloren im entscheidenden Moment den Anschluss.
Yates fuhr bei der Schotterpassage des Finestre allen davon, kontrollierte die Abfahrt und legte im Schlussanstieg nochmals zu. Damit katapultierte er sich vom dritten Platz an die Spitze des Gesamtklassements. Vor der Etappe lag er noch 1:30 Minuten zurück – nun führt er mit fast vier Minuten Vorsprung vor del Toro, Carapaz folgt mit fast fünf Minuten Rückstand.
Den Tagessieg holte sich Chris Harper als Solist, Yates wurde Dritter. Carapaz gab sich im Ziel enttäuscht: „Wir waren stark, aber taktisch unklug.“ Für Yates schließt sich ein Kreis: 2018 verlor er das Rosa Trikot genau hier – nun steht er kurz davor, es mit nach Hause zu nehmen.
Am Sonntag endet der Giro mit einer Ehrenrunde durch Rom. Die Fahrer werden durch historische Kulissen und am Petersdom vorbeirollen – samt päpstlichem Segen. Für Yates wird es das würdige Finale einer spektakulären Aufholjagd.
OZD
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