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Sturz Rückstand Enttäuschung: Roglic verliert jede Giro-Hoffnung

Primoz Roglic erlebte beim Giro ein bitteres Wochenende: Sturz am Samstag, Einbruch am Sonntag. Der Slowene liegt nun fast vier Minuten zurück – der Traum vom Rosa Trikot ist wohl geplatzt. Hoffnung macht der starke zweite Platz von Florian Stork.

Der Giro d’Italia kennt keine Gnade – und Primoz Roglic musste dies am Wochenende schmerzlich erfahren. Der Kapitän des Teams Red Bull–Bora–hansgrohe verlor auf zwei schweren Etappen fast vier Minuten auf die Spitze und hat im Kampf um das Rosa Trikot entscheidend an Boden verloren. Der Gesamtsieg, der große Plan, scheint nach dem 15. Abschnitt der Italien-Rundfahrt außer Reichweite.

Am Samstag begann das Unheil: Ausgerechnet beim Abstecher in seine slowenische Heimat wurde Roglic in einen Massensturz verwickelt, der das Feld zerriss. Der Slowene geriet auf die falsche Seite der Teilung – und verlor 48 Sekunden auf den Gesamtführenden Isaac Del Toro. Auch andere Favoriten wie Juan Ayuso, Egan Bernal und Antonio Tiberi waren betroffen, doch Roglic traf es besonders hart.

Tags darauf folgte der nächste Rückschlag. Auf der brutalen Bergetappe von Fiume Veneto nach Asiago über 219 Kilometer mit 3900 Höhenmetern konnte Roglic am finalen Anstieg das Tempo der Klassement-Fahrer nicht mehr halten. Während vorne attackiert wurde, verlor der 34-Jährige erneut Zeit – und rutschte auf Rang zehn der Gesamtwertung ab. Sein Rückstand: 3:53 Minuten.

Während Roglic strauchelte, trumpfte ein deutscher Fahrer auf: Florian Stork (Tudor Pro Cycling Team) zeigte eine bärenstarke Leistung, fuhr in der Spitzengruppe mit und sicherte sich nach 22 Sekunden Rückstand auf Tagessieger Carlos Verona den zweiten Platz – sein bislang größter Erfolg bei einer Grand Tour.

Der Mexikaner Del Toro (UAE Emirates–XRG) verteidigte mit einer starken Kletterleistung das Rosa Trikot und geht mit einem Vorsprung von 1:20 Minuten auf den Briten Simon Yates (Visma–Lease a Bike) in die entscheidende Schlusswoche.

Am Dienstag wartet mit der 16. Etappe das nächste schwere Bergstück: Von Piazzola sul Brenta nach San Valentino di Brentonico stehen 203 Kilometer und fünf Anstiege auf dem Programm – darunter drei der ersten Kategorie. Der Schlussanstieg: 18,2 Kilometer lang, durchschnittlich 6,1 Prozent steil. Der Giro bleibt gnadenlos – nur Roglic scheint nicht mehr bereit dafür.

OZD

OZD-Kommentar
Es war der Moment, in dem ein Champion brach. Primoz Roglic, sonst Inbegriff taktischer Kälte und physischen Willens, wirkte am Wochenende müde – körperlich wie mental. Der Sturz, der Zeitverlust, die fehlende Antwort auf Del Toros Tempo: Es sind keine Zufälle mehr, sondern Zeichen. Der Rosa Traum ist geplatzt – nicht mit einem Knall, sondern mit einem leisen Rückzug aus der ersten Reihe. Während die neue Generation angreift, scheint Roglics Zeit als Giro-König vorbei. Und vielleicht ist das auch der Beginn eines neuen Kapitels. Eines, das ohne Rosa auskommen muss.

OZD-Analyse

1. Roglic’ Giro-Wochenende im Rückblick:
a) Sturz am Samstag bei Etappe 14 –
b) 48 Sekunden Zeitverlust auf Del Toro –
c) Sonntag auf Bergetappe erneut eingebrochen –
d) Rückfall auf Platz zehn im Gesamtklassement –
e) Gesamtzeitverlust: 3:53 Minuten –

2. Sieger und Überraschungen der 15. Etappe:
a) Tagessieg an Carlos Verona (Spanien) –
b) Florian Stork (Deutschland) wird starker Zweiter –
c) Dritter: Christian Scaroni (Italien) –
d) Anstieg Monte Grappa und selektives Finale prägen Etappe –

3. Gesamtwertung nach Etappe 15:
a) Führender: Isaac Del Toro (Mexiko/UAE Emirates–XRG) –
b) Zweiter: Simon Yates (Großbritannien/Visma–Lease a Bike) +1:20 Min –
c) Roglic auf Rang 10, Rückstand: 3:53 Min –
d) Weitere Favoriten: Ayuso, Bernal, Tiberi mit Abstand dahinter –

4. Ausblick auf die 16. Etappe (Dienstag):
a) Strecke: Piazzola sul Brenta – San Valentino di Brentonico (203 km) –
b) 5 Anstiege mit knapp 4.900 Höhenmetern –
c) Schlussanstieg 18,2 km, 6,1 % Steigung –
d) Schlüssel-Etappe für alle Klassementfahrer –

Wer ist Primoz Roglic?
Primoz Roglic ist ein slowenischer Radprofi und aktueller Kapitän des Teams Red Bull–Bora–hansgrohe. Der frühere Skispringer wurde mehrfacher Vuelta-Sieger und gewann 2023 den Giro d’Italia. Für 2025 galt er als Topfavorit auf den Gesamtsieg – nun droht das vorzeitige Ende seines Titeltraums. Roglic ist bekannt für seinen explosiven Antritt am Berg, aber auch für taktische Zurückhaltung, die ihm immer wieder Kritik einbringt.

Was ist das Rosa Trikot?
Das Rosa Trikot (Maglia Rosa) ist das Symbol des Gesamtführenden beim Giro d’Italia. Der Fahrer mit der geringsten Gesamtzeit nach jeder Etappe darf es tragen. Es entspricht dem Gelben Trikot der Tour de France und hat in Italien Kultstatus. Wer es am 1. Juni in Rom trägt, ist Giro-Sieger 2025.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.


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