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Nach dem Gletscherabbruch im Wallis: Die Lonza fließt wieder – und mit ihr die Hoffnung

Die Gefahr nach dem Gletscherabbruch in der Schweiz scheint vorerst gebannt. Die Lonza hat sich ihren Weg durch das Geröll gesucht – und gefunden. Noch fehlt ein Vermisster, doch die Zeichen stehen auf Stabilisierung und stille Zuversicht.

Ein Schock liegt hinter dem Tal – und der Blick geht nun vorsichtig nach vorn.
Nur wenige Tage nach dem spektakulären Abbruch des Birchgletschers, der das Lötschental in eine Geröllwüste verwandelt hat, atmet die Region vorsichtig auf. Die Lonza – Sinnbild der Naturgewalt wie der Hoffnung – fließt wieder. Der provisorische Stausee schrumpft, und mit ihm die Angst.

Noch immer ist das Ausmaß der Zerstörung kaum fassbar. Ein Ort wie Blatten, de facto ausgelöscht. Ein Mann wird weiter vermisst. Und doch: Die Worte der Experten, dass kein weiterer massiver Bergsturz zu erwarten sei, wirken wie eine erste seelische Entlastung für die Menschen, die mit Entsetzen auf die Trümmer ihrer Heimat blicken.

Der Katastrophenschutz hat funktioniert. Die rechtzeitige Evakuierung hat Menschenleben gerettet – wie schon 2017 in Bondo. Doch auch hier ist klar: Diese Katastrophe war nicht nur geologisch, sondern auch klimatisch hausgemacht. Der Gletscher hat sich nicht plötzlich verändert, sondern über Jahrzehnte. Die Alpengletscher verlieren rapide an Masse – und mit ihnen die Stabilität der Berge.

Trotzdem: Der Moment ist nicht einer der Schuldzuweisungen, sondern einer der leisen Hoffnung. Die Natur hat ihren Weg gesucht – und diesmal gefunden. Jetzt gilt es, das Tal mit gleicher Beharrlichkeit zurückzuerobern.

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP