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Sieben Tote nach Brückeneinstürzen und Zugunglücken in Russland

Zwei Brückeneinstürze und mehrere Zugentgleisungen erschüttern die russischen Regionen Brjansk und Kursk. Die Ursachen sind unklar – es gibt Hinweise auf mögliche Sabotage.

Brjansk/Kursk – Bei zwei schweren Vorfällen im russischen Bahnverkehr sind offiziellen Angaben zufolge mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen, Dutzende wurden verletzt. In der Region Brjansk stürzte am Samstagabend eine Brücke über einer Bahnstrecke ein und brachte einen Personenzug zum Entgleisen. Der Regionalgouverneur sprach von sieben Toten und 69 Verletzten, darunter drei Kinder.

Nur wenige Stunden später folgte ein ähnlicher Zwischenfall in der Region Kursk: Eine Güterlokomotive wurde bei der Überfahrt über eine Brücke von einem Einsturz überrascht. Laut Gouverneur Alexander Chinschtein fiel ein Teil des Zuges auf die Straße und geriet in Brand. Mehrere Lokführer wurden verletzt.

Die staatliche Eisenbahngesellschaft machte einen „illegalen Eingriff“ für den ersten Vorfall verantwortlich. Details blieben offen – ebenso, was genau mit dem Begriff gemeint ist. Die russische Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein, konkrete Hinweise zu den Ursachen wurden zunächst nicht veröffentlicht.

Die Unfälle ereignen sich in unmittelbarer Nähe zur ukrainischen Grenze. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 wurden in Russland mehrfach Sabotageakte auf Bahnstrecken gemeldet. Ob ein Zusammenhang zu den jüngsten Ereignissen besteht, bleibt bislang Spekulation.

Auffällig ist das Timing: Der Vorfall geschieht nur zwei Tage vor einem möglichen Treffen russischer und ukrainischer Vertreter in Istanbul – und inmitten neuer diplomatischer Bemühungen der USA zur Beilegung des Konflikts.

Steht Russland vor einer neuen Welle gezielter Infrastruktursabotage? Welche Rolle spielt dabei der Krieg in der Ukraine – und welche Verantwortung tragen möglicherweise auch eigene strukturelle Defizite im russischen Bahn- und Brückenwesen?

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP