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Neue Gewalt in Rafah: 15 Tote bei Schüssen nahe Hilfsgüter-Verteilzentrum

Erneut ist es im Süden des Gazastreifens zu tödlichen Zwischenfällen nahe einer humanitären Hilfsroute gekommen. Nach Angaben des Hamas-Zivilschutzes wurden bei einem israelischen Angriff mindestens 15 Menschen getötet – Israel spricht von Warnschüssen.

Im südgazaischen Rafah hat sich die humanitäre Lage weiter zugespitzt. Laut Angaben des Hamas-kontrollierten Zivilschutzes wurden am Dienstag mindestens 15 Zivilisten bei einem israelischen Angriff nahe des humanitären Verteilzentrums in al-Mawasi getötet, zahlreiche weitere Menschen wurden verletzt. Israel erklärte hingegen, es habe sich um Warnschüsse gegen "Verdächtige" gehandelt, die sich von einer vorgegebenen Route entfernt und auf Soldaten zubewegt hätten.

Der Vorfall fand nur rund einen Kilometer vom Zentrum der neuen GHF-Stiftung statt, die von den USA unterstützt wird. Während die Stiftung betonte, die Verteilung selbst sei sicher verlaufen, warnten Augenzeugen vor massiven Angriffen mit Drohnen, Hubschraubern und Panzern. Schon am Sonntag hatte ein ähnlicher Vorfall an gleicher Stelle zu 31 Toten und über 170 Verletzten geführt.

Die israelische Armee prüft nach eigenen Angaben die Berichte, betont jedoch, dass alle Maßnahmen "zur Gefahrenabwehr" erfolgt seien. Die GHF rief erneut dazu auf, sich ausschließlich im sogenannten "sicheren Korridor" zu bewegen.

UN-Generalsekretär António Guterres forderte eine unabhängige Untersuchung. Es sei „nicht hinnehmbar, dass Zivilisten ihr Leben riskieren müssen, um an Nahrung zu gelangen“.

Der Krieg im Gazastreifen dauert mittlerweile seit fast acht Monaten an. Er begann mit dem Großangriff der Hamas am 7. Oktober 2023, bei dem laut israelischen Angaben über 1200 Menschen getötet und mehr als 250 verschleppt wurden. Die israelische Militäroperation, die daraufhin begann, forderte nach Angaben des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums mehr als 54.000 palästinensische Todesopfer – Zahlen, die bislang nicht unabhängig überprüfbar sind.

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP