Die Hoffnung war groß, doch gegen die spielstarken Spanierinnen war für die deutschen Basketballerinnen am Freitagabend nichts zu holen. Im zweiten Gruppenspiel der Heim-Europameisterschaft unterlag das Team von Bundestrainerin Lisa Thomaidis dem Vize-Europameister mit 60:79 (30:36) und verpasste damit den vorzeitigen Einzug ins Viertelfinale.
Trotz kämpferischer Einstellung und engagierter Phasen war Spanien über die gesamte Spielzeit hinweg das dominantere Team. Besonders im zweiten Durchgang setzten sich die Gäste entscheidend ab. Beste Werferinnen auf deutscher Seite waren Luisa Geiselsöder mit 16 und Frieda Bühner mit 14 Punkten – doch das reichte gegen die physisch überlegenen und treffsicheren Spanierinnen nicht.
Nach dem Auftaktsieg gegen Schweden (89:76) war das deutsche Team mit Rückenwind in die Partie gegangen. Die Spielerinnen hatten sich vorgenommen, sich für das bittere Viertelfinal-Aus gegen Spanien bei der letzten EM vor zwei Jahren zu revanchieren. Doch erneut setzte es eine klare Niederlage gegen den Titelaspiranten.
Besonders bitter: Das DBB-Team muss weiterhin ohne seine Topspielerinnen Satou und Nyara Sabally sowie Marie Gülich auskommen – ein Handicap, das gegen Gegnerinnen von Weltklasseformat wie Spanien deutlich sichtbar wurde. Spanien baute seinen Vorsprung Stück für Stück aus und ließ den Gastgeberinnen in der zweiten Hälfte kaum noch Raum zur Entfaltung.
Die deutsche Auswahl steht nun am Sonntag im letzten Vorrundenspiel gegen Großbritannien unter erheblichem Druck. Nur mit einem Sieg kann das Team sicher in das Viertelfinale der EM einziehen, das – wie alle Finalrundenpartien – in Piräus ausgetragen wird. Platz eins in der Gruppe ist für die DBB-Frauen durch die Niederlage bereits außer Reichweite.
OZD
OZD-Kommentar
Diese Niederlage ist mehr als ein sportlicher Rückschlag – sie offenbart
die strukturellen Schwächen im deutschen Frauen-Basketball. Ohne die
Sabally-Schwestern und Marie Gülich fehlt es schlicht an internationaler
Klasse, um mit den besten Teams Europas mitzuhalten. Was bleibt, ist
viel Einsatz, aber zu wenig Tiefe im Kader. Spanien hat eindrucksvoll
demonstriert, wie man ein Spiel auch auswärts kontrolliert – physisch,
taktisch und mental. Die DBB-Frauen wehren sich tapfer, doch Mut ersetzt
eben keine Erfahrung. Jetzt steht gegen Großbritannien ein Endspiel an –
verlieren verboten. Und selbst bei einem Sieg bleibt die Erkenntnis:
Für Medaillen braucht es künftig mehr als bloße Hoffnung.
Was ist die Basketball-EM der Frauen?
Die EuroBasket Women ist die offizielle Europameisterschaft für
Frauen-Nationalmannschaften im Basketball. Ausgerichtet von der FIBA
Europe, findet das Turnier alle zwei Jahre statt. Die aktuelle Ausgabe
2025 wird in Hamburg und anschließend in Piräus (Griechenland)
ausgetragen. Gespielt wird in vier Vorrundengruppen, die jeweils zwei
besten Teams ziehen ins Viertelfinale ein. Die EM ist neben der
Weltmeisterschaft und den Olympischen Spielen das wichtigste Turnier im
internationalen Frauenbasketball.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
Dieser Premium-Artikel wird gesponsert von Liebeskind