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Trump spottet über Europas Vermittlung: „Der Iran will nur mit uns reden“

US-Präsident Trump erklärt die europäischen Vermittlungsbemühungen im Iran-Israel-Krieg für gescheitert – und kündigt eine baldige Entscheidung über einen möglichen Kriegseintritt der USA an.

Donald Trump hat sich offen gegen die diplomatischen Bemühungen der Europäer im eskalierenden Krieg zwischen Israel und dem Iran gestellt. In einer Pressebegegnung in Morristown im US-Bundesstaat New Jersey ließ der US-Präsident am Freitag keinen Zweifel daran, wie wenig er den Vermittlungsversuchen von EU-Staaten zutraut: „Der Iran will nicht mit Europa reden. Sie wollen mit uns reden. Europa wird nicht in der Lage sein, dabei zu helfen.“

Diese Aussage ist eine direkte Ohrfeige für die Gespräche, die Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU), seine französischen und britischen Kollegen sowie EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas am Freitag mit Irans Chefdiplomat Abbas Araghtschi in Genf geführt hatten. Die Europäer hatten danach vorsichtigen Optimismus verbreitet. Man habe das Treffen mit dem Eindruck verlassen, dass Teheran „grundsätzlich bereit ist, über alle wichtigen Fragen weiter zu sprechen“, so Wadephul.

Trump jedoch zeigte sich unbeeindruckt – und verschärfte zugleich erneut den Ton gegenüber Teheran. Er erinnerte daran, dass er bereits angekündigt habe, innerhalb von zwei Wochen über ein mögliches militärisches Eingreifen der USA zu entscheiden. „Zwei Wochen sind das Maximum“, betonte der Republikaner.

Der Hintergrund: Israel hatte am 13. Juni eine massive Militäraktion gegen den Iran begonnen und begründet dies mit dem Ziel, den Bau einer Atombombe durch Teheran zu verhindern. Seitdem bombardiert die israelische Armee gezielt iranische Atomanlagen und Militärstützpunkte. Teheran antwortet mit Raketenangriffen auf israelisches Gebiet. Der Westen wirft dem Iran seit Jahren vor, eine militärische Nuklearstrategie zu verfolgen – Vorwürfe, die das Regime in Teheran regelmäßig bestreitet. ozd

 

OZD-Kommentar: 
Donald Trump signalisiert mit brutaler Offenheit: Die Stunde der Diplomatie ist aus seiner Sicht vorbei. Europas Bemühungen, noch auf friedlichem Wege Einfluss zu nehmen, verspottet er als wirkungslos – ein Affront gegen Partner, die versuchen, das Schlimmste zu verhindern. Dass Trump bereits den Countdown für einen möglichen US-Kriegseintritt gestartet hat, ist eine strategische Drohgebärde mit Sprengkraft. Sie zeigt: Der ehemalige und womöglich künftige US-Präsident spielt einmal mehr das Spiel der absoluten Konfrontation – koste es, was es wolle. Ob es wirklich zum Krieg kommt, wird sich in den kommenden Tagen entscheiden. Sicher ist: Die Uhr tickt, und Trump lässt Europa bewusst im Regen stehen. 


OZD-Analyse:
1. Trumps Strategie gegenüber dem Iran:
– Klare Abgrenzung zu europäischen Vermittlungsversuchen.
– Ultimatum für mögliche US-Intervention: „Maximal zwei Wochen“.
– Betonung der direkten Kommunikationslinie zwischen USA und Iran – ohne Vermittler.

2. Europas Rolle in der Krise:
a) Gespräche in Genf mit Irans Außenminister Abbas Araghtschi.
b) Forderungen nach Atomstopp, Begrenzung des Raketenprogramms und Ende der Terrorfinanzierung.
c) Hoffnung auf diplomatische Deeskalation trotz israelischer Dauerbombardierung.

3. Militärische Eskalation und globale Gefahr:
– Israel greift gezielt iranische Atomanlagen an.
– Iran reagiert mit Raketenangriffen auf israelisches Territorium.
– Ein möglicher Eintritt der USA würde den Konflikt regional und global massiv verschärfen.


Was ist die EU-Außenbeauftragte?
Kaja Kallas ist als EU-Außenbeauftragte die oberste Repräsentantin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik. Sie koordiniert die außenpolitischen Positionen der Mitgliedstaaten, leitet Verhandlungen mit Drittstaaten und vertritt die EU auf internationaler Bühne – insbesondere bei Krisen wie dem Iran-Israel-Konflikt. Kallas war zuvor Premierministerin Estlands.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.



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