Die gute Nachricht zuerst: In der Gohrischheide hat die kühle Nacht eine Ausbreitung der Brände vorerst verhindert. Der Großeinsatz hunderter Feuerwehrleute sowie der koordinierte Einsatz von Bundeswehr, Bundespolizei und Spezialkräften zeigen Wirkung. Auch in Thüringen konnten die Feuerwehren eine weitere Ausbreitung stoppen. Es ist ein Etappenerfolg – nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Trotzdem bleibt die Lage angespannt, vor allem im sächsischen Grenzgebiet. Evakuierungen, gefährdete Straßenverbindungen und weithin spürbarer Rauch verdeutlichen: Waldbrände sind längst keine regionalen Ausnahmeereignisse mehr. Sie fordern professionelle Strukturen, übergreifende Koordination und massive personelle Ressourcen. Genau daran mangelt es in manchen Regionen weiterhin – trotz wachsender Erfahrung aus den vergangenen Jahren.
Die Vegetation ist vielerorts ausgetrocknet, Monokulturen und schwer zugängliche Gebiete erschweren die Arbeit der Einsatzkräfte. Der Klimawandel mit häufigeren Hitze- und Dürreperioden verschärft die Ausgangslage zusätzlich. Umso wichtiger wird es, dass neben der akuten Brandbekämpfung auch Prävention und Anpassung stärker in den Fokus rücken: breitere Brandschutzstreifen, bessere Ausstattung der Feuerwehren, mehr Schulung im Umgang mit Vegetationsbränden.
Dass sich das Feuer nicht weiter ausbreitet, ist der Einsatzbereitschaft und dem Glück günstiger Wetterbedingungen zu verdanken. Doch von Entwarnung kann keine Rede sein. Die Waldbrandsaison hat gerade erst begonnen.
OZD
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