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Albtraumstart: Dynamo Dresden scheitert an Fürths Effizienz

Dynamo Dresden verliert sein erstes Zweitligaspiel nach drei Jahren – trotz guter Offensive zeigen die Sachsen beim 2:3 in Fürth gravierende Abwehrprobleme und geraten früh ins Hintertreffen.

Dynamo Dresden ist mit einer Niederlage in die 2. Fußball-Bundesliga zurückgekehrt – und das auf denkbar bittere Weise. Beim 2:3 (1:2) bei der SpVgg Greuther Fürth gerieten die Sachsen bereits nach neun Minuten mit 0:2 in Rückstand und konnten das Spiel trotz großer Bemühungen nicht mehr drehen. 1176 Tage nach dem letzten Zweitliga-Einsatz zeigte sich Dynamo im Angriff mutig, in der Defensive jedoch fahrig.

Gerade einmal 24 Sekunden waren gespielt, da brachte Noel Futkeu die Fürther mit einem Kopfballtreffer in Führung. Bereits in der 9. Minute erhöhte Felix Klaus ebenfalls per Kopf. Doch Dynamo reagierte: Christoph Daferner köpfte postwendend zum Anschluss ein (11.). Danach entwickelte sich eine wilde Partie mit vielen Chancen auf beiden Seiten.

Zur Pause lag Fürth weiterhin vorne – auch weil Philipp Ziereis mit einem Kopfball nur die Latte traf. Nach dem Seitenwechsel sorgte erneut Futkeu (51.) mit seinem zweiten Treffer für die vermeintliche Vorentscheidung. Claudio Kammerknecht (74.) brachte Dynamo noch einmal heran. Doch trotz großer Moral und zahlreicher Offensivaktionen blieben die Sachsen punktlos.

„Wir wissen, dass wir in der Box-Verteidigung Luft nach oben haben, die ersten zwei Tore haben uns gezeigt, dass wir so in der Liga nichts verloren haben“, sagte Trainer Thomas Stamm nach dem Spiel bei Sky. Torschütze Kammerknecht sah es etwas versöhnlicher: „Wir haben im Lauf des Spiels gemerkt, dass wir mithalten können.“

Besonders ärgerlich aus Dresdner Sicht: Alle drei Gegentreffer fielen nach Kopfbällen – und auch der Pfostentreffer von Ziereis resultierte aus einem Standard. Eine Szene sorgte zusätzlich für Verzögerung: Nach der Pause mussten Hunderte Papierschnipsel vom Rasen geblasen werden – eine kleine Atempause, die den Sachsen jedoch nicht half. Fürths defensive Stabilität in der Schlussphase reichte aus, um den Vorsprung über die Zeit zu retten.

OZD-Kommentar
Es war ein Albtraumstart in ein lang ersehntes Abenteuer. Dynamo Dresden hatte sich die Rückkehr in die 2. Liga anders vorgestellt – entschlossener, abgeklärter, erfolgreicher. Doch was sich in Fürth auf dem Platz abspielte, offenbarte das größte Problem dieser Mannschaft: In der Luft ist sie anfällig wie ein Absteiger. Drei Gegentreffer per Kopf – das ist schlicht fahrlässig. Dass man nach dem 0:2 überhaupt noch zurückkam, spricht für die Moral. Aber Moral allein reicht in dieser Liga nicht. Wer hinten so schläfrig verteidigt, wird vorne keine Punkte sammeln. Dresden muss die Euphorie aus der 3. Liga schnell in Struktur und Disziplin übersetzen – sonst wird aus dem Traum ganz schnell ein Überlebenskampf.


Drei Lesermeinungen
„So kannst du nicht in der 2. Liga bestehen – völlige Schlafmützigkeit hinten!“ – Michael
„Offensiv war das mutig, aber defensiv katastrophal. Drei Kopfballtore sind zu viel.“ – Franka , Bautzen
„Trotz allem: Es war ein leidenschaftlicher Auftritt. Das macht Hoffnung.“ – Tobias S., Fürth


OZD-Analyse

1. Der Spielverlauf
– 1. Minute: Blitzstart durch Noel Futkeu per Kopf
– 9. Minute: Felix Klaus erhöht auf 2:0 – ebenfalls per Kopf
– 11. Minute: Christoph Daferner mit dem schnellen Anschluss
– 45. Minute: Ziereis trifft die Latte – wieder nach einer Ecke
– 51. Minute: Futkeu zum 3:1
– 74. Minute: Kammerknecht verkürzt auf 2:3
– 90.+: Dynamo drückt – doch ohne Ertrag

2. Ursachen der Niederlage
a) Abwehrverhalten –
– Drei Gegentore per Kopf zeigen massive Schwächen in der Raum- und Manndeckung
– Box-Verteidigung ungenügend – kein Zugriff in der Luft
– Standards gegen Dresden extrem gefährlich
b) Mentalität und Reaktion –
– Starkes Comeback-Mindset nach dem 0:2
– Hohe Laufbereitschaft, viele Abschlüsse
– Kammerknecht und Daferner mit viel Präsenz

3. Blick nach vorn
– Gegen den nächsten Gegner wird die Defensivarbeit im Fokus stehen
– Trainer Thomas Stamm muss seine Abwehr stabilisieren
– Die offensive Spielfreude ist ein Lichtblick, reicht aber allein nicht aus
– In der Liga zählt Effizienz – nicht nur Leidenschaft


Wer ist Noel Futkeu?
Noel Futkeu, geboren 2002, ist Stürmer bei Greuther Fürth und war bereits in der Vorsaison als Joker erfolgreich. Der physisch starke Angreifer zeichnet sich durch ein exzellentes Kopfballspiel aus. Beim 3:2 gegen Dresden erzielte er zwei Tore und war der spielentscheidende Mann. Mit seiner Leistung unterstrich er seine Ambitionen, in dieser Saison eine Schlüsselrolle einzunehmen.

Was ist die „Box-Verteidigung“?
Die Box-Verteidigung beschreibt die Organisation des Defensivspiels im eigenen Strafraum („Box“). Ziel ist es, gefährliche Räume zu schließen, Gegenspieler zu markieren und Flanken oder Standards zu verteidigen. Schwächen in diesem Bereich führen häufig zu Gegentoren – besonders durch Kopfbälle.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.