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BVB verspielt Auftaktsieg: Platzverweis bringt Dortmund um den Lohn

Borussia Dortmund erlebt zum Saisonstart ein Déjà-vu: Rote Karte, Gegentore in der Schlussphase, verschenkter Sieg. Kovac und Kobel kritisieren Mentalität und fehlende Cleverness.

Borussia Dortmund hat sich beim Bundesliga-Auftakt selbst um den Sieg gebracht. Nach einem Platzverweis gegen Youngster Filippo Mane verspielte der BVB beim FC St. Pauli eine 3:1-Führung und musste sich am Ende mit einem 3:3 begnügen. Statt eines souveränen Auftakts steht die Erkenntnis, dass alte Probleme nicht verschwunden sind.

Torhüter Gregor Kobel brachte den Frust auf den Punkt: „Wir haben zwei Ziele ausgerufen: Weniger Rote Karten kassieren und solche Spiele über die Bühne bringen. Beides ist wieder nicht gelungen.“ Der Platzverweis sei ein „Spielbruch“ gewesen, die zwei späten Gegentore die logische Folge. Schon in der vergangenen Saison hatten die Dortmunder gleich sechsmal Platzverweise hinnehmen müssen.

„Intensität, Laufstärke, Teamgedanke und Zweikampfstärke“ seien diesmal nicht ausreichend gewesen, monierte Kobel – genau jene Tugenden, die den BVB im Vorjahr noch stark gemacht hätten. Auch Trainer Niko Kovac zeigte sich enttäuscht: „Wir haben den Kampf nicht angenommen, wie ich mir das vorstelle.“ Besonders ärgerte ihn, dass sein Team trotz Führung und Überzahlchancen das Spiel aus der Hand gab: „Als Topmannschaft darfst du solche Spiele trotz einer dürftigen Leistung nicht hergeben.“

Für den BVB ist das Remis mehr als nur ein Punktverlust: Es wirft die Frage auf, ob die Mannschaft nach dem Trainerwechsel und der intensiven Vorbereitung wirklich den Schritt zur Reife gemacht hat.

OZD



OZD-Kommentar

Das 3:3 in Hamburg ist kein Betriebsunfall, sondern ein Warnsignal. Dortmunds Problem ist weniger die Technik als die Mentalität. Sechsmal Rot in der Vorsaison, nun gleich wieder ein Platzverweis – das ist kein Zufall, sondern ein Muster. Kovac hat recht, wenn er die fehlende Härte im Zweikampf und die mangelnde Konsequenz kritisiert. Doch die Verantwortung liegt nicht nur bei den Spielern: Wer von einer „Topmannschaft“ spricht, muss sie auch wie eine führen. Es reicht nicht, von Champions-League-Qualität zu träumen, wenn man gegen Aufsteiger St. Pauli zwei Punkte herschenkt. Wenn Dortmund diesen Teufelskreis nicht durchbricht, droht eine Saison der verpassten Chancen.

Lesermeinungen

„Jedes Jahr dieselbe Geschichte: Chancen verspielen, dumme Karten, Punkte weg. Nervt nur noch.“

„Kovac redet von Topmannschaft, aber das war wieder typisch BVB – schön, aber ohne Killerinstinkt.“

„St. Pauli hat Herz gezeigt, Dortmund Arroganz. Wer so spielt, darf nicht von Titeln reden.“



OZD-Analyse

Fakten

Endstand: St. Pauli – BVB 3:3.

BVB führte 3:1, Mane mit Roter Karte, späte Gegentore.

Bereits sechsmal Rot in der Vorsaison.

Probleme
a) Disziplin: Platzverweise als Dauerthema.
b) Mentalität: Führung verspielt, fehlende Konsequenz.
c) Teamstruktur: Alte Muster trotz neuer Ansätze unter Kovac.

Bedeutung

Auftakt mit Warnsignal statt Euphorie.

Zweifel an Reife und Führungsstärke des Teams.

Kovac steht vor der Aufgabe, Disziplin und Siegermentalität radikal einzufordern.



OZD-Lernen 

Wer ist Niko Kovac?

Niko Kovac, geboren 1971 in Berlin, ist ehemaliger kroatischer Nationalspieler und heutiger Trainer. Er führte Eintracht Frankfurt 2018 sensationell zum DFB-Pokalsieg gegen den FC Bayern, wo er anschließend Trainer wurde. Nach Stationen in Monaco und Wolfsburg übernahm er 2025 Borussia Dortmund. Kovac gilt als disziplinierter Arbeiter, der großen Wert auf Mentalität, Laufstärke und Geschlossenheit legt.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.